WASHINGTON/NEW YORK (BLK) - Der amerikanische Schriftsteller, Dichter und Filmemacher Sherman Alexie (43) hat für sein Buch „War Dances“ den PEN/Faulkner-Preis gewonnen. Die gleichnamige Stiftung gab ihre Entscheidung am Dienstagabend (23.3.) in Washington bekannt. „War Dances“ war eine von insgesamt 350 Neuerscheinungen aus dem Jahr 2009, die für den begehrten Literaturpreis ins Rennen geschickt worden waren.
Alexies Band von Kurzgeschichten berührt nach dem Urteil der Juroren „jede Ader und jeden Nerv, jedes Gewebe, das Blut und Fragen in Bewegung setzt: Elternschaft, Scheidung, gestörte Beziehungen, Sex, Konflikte zwischen Geschlechtern und Rassen, Drogenmissbrauch, Ärztefehler, den 11. September 2001 ...“. Der PEN/Faulkner-Preis ist mit 15.000 Dollar dotiert. Er wird jährlich seit 1981 verliehen und ging beispielsweise bereits an Philip Roth oder E.L. Doctorow.
Alexie war für „Das absolut wahre Tagebuch eines Teilzeit-Indianers“, einen autobiografischen Roman über seine Kindheit, 2007 in der Kategorie Jugendbuch mit dem National Book Award geehrt worden. Der Schriftsteller gehört dem Stamm der Spokane-Indianer an. Er wuchs im US-Bundesstaat Washington in einem Reservat auf. Seine Kindheit in Armut und Elend machte ihn zur Stimme des „anderen“ Amerikas.
In Alexies Texten mischt sich der Zorn über das Schicksal von Amerikas Ureinwohnern mit zärtlichen und präzisen Beobachtungen der nach wie vor lebendigen Stammeskultur. Schon sein erstes Buch „The Business of Fancydancing“ (1992) streift in Kurzgeschichten und Gedichten von den traditionellen Powwow-Tänzen zur Abhängigkeit seiner Leute von Alkohol und Sozialhilfe ein. Großen Erfolg hatte er auch mit seinem Drehbuch für den Film „Smoke Signals“, der beim Sundance Filmfestival in Park City (Utah) 1998 abräumte. (dpa/sch)