DÜSSELDORF (BLK) – Der Lilienfeld Verlag hat im April 2009 das musikalisch geprägte Buch „Die Songtexte“ von Peter Hein herausgegeben, der als Erfinder des deutschen Songtextes verehrt wird.
Klappentext: Die ersten 30 Jahre einer konsequenten Unfreundlichkeit gegen das Falsche und Gefälschte: Peter Heins Songtexte zusammen mit Gesprächen und Fotos erzählen bundesdeutsche Zeit- und Musikgeschichte. Mit einem Essay von Wiglaf Droste. Als auf der Jubiläumsplatte „26 ½“ zahlreiche Fans aus der Musikszene (Campino, Herbert Grönemeyer, Helge Schneider u.v.a.) ihre Interpretationen von Fehlfarben-Songs präsentierten, ehrten sie nicht nur die Band selbst, sondern auch ein Phänomen namens Peter Hein. Dessen Bühnenpräsenz, dessen Texte und dessen Leben sind der Beweis einer bemerkenswerten künstlerischen und persönlichen Konsequenz: Jenseits von Karriere und Anpassung, aber auch genauso jenseits vom Dasein als beruflicher Zeigefinger, sagt der Mann weiter, was er denkt, und macht nicht, wozu er keine Lust hat. Sein Gesang wie seine Texte, die erstmals zeigten, was mit deutscher Sprache in der Rock- und Popmusik möglich ist, atmen diese Konsequenz. Jetzt sind alle Songtexte versammelt, Peter Hein äußert sich in Gesprächen zu den Hintergründen und Wiglaf Droste steuert in einem Essay seine Sicht auf Peter Heins Werk bei. Ein Fanbuch - aber nicht nur ein Fanbuch.
Die Lieder „Paul ist tot“, „Apokalypse“ oder auch „Hier und Jetzt“ sind Bestandteil der Punkbewegung Ende der 1970er. Peter Hein (alias Janie J. Jones), Jahrgang 1957, gehört zu den Protagonisten dieser Epoche und dieses Musikstils. Populär machte ihn seine Position als Sänger und Texter bei den Bands „Mittagspause“, „Fehlfarben“ und „Family 5“. Nach einigen Jahren kehrte der gebürtige Düsseldorfer jedoch dem Punk den Rücken zu, da die Bewegung nicht mehr nach dem ihm wichtigen Schema funktionierte. (ros/kum)
Leseprobe:
©Lilienfeld Verlag©
Stein des Anstoßes / Du stehst dir selbst im Weg und glaubst auch noch daran, / dass sich ohne dein Zutun nichts ändern kann. / Du planst an einer Zukunft, die dir nicht gehört, / und merkst nicht, dass du dir alles selbst zerstörst. / Du bist sehr schnell mit Worten, die du nicht verstehst, / und bist erst zufrieden, tust du jemand weh. / Deine eignen Füße siehst du im Gedränge nicht/und glaubst doch, dass du fest auf der Erde stehst. / Im Leistungskurs Leben wird dir nicht beigebracht, / dass du alles, was sie dir geben, später doppelt bezahlst. / Von deiner eignen Größe bist du sehr überzeugt, / vergebens wartest du, dass man sich vor dir verbeugt. / Dass du so schnell entscheidest, wirst du noch mal bereun, / über deine Fehler wird sich noch jemand freun. / So lebst du schon seit Jahren in deiner eignen Welt, / du bist der einzige dem sie noch gefällt. / Dann liegst du in den Trümmern deiner eignen Jugend, / deine Schrammen sagen dir, du hast dich selbst betrogen.
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Literaturangabe:
HEIN, PETER: Die Songtexte. 1979-2009. Lilienfeld Verlag, Düsseldorf 2009. 240 S., 19,90 €.
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