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Neuer Krimi von Higgins Clark

Ein Mordfall mit Folgen

© Die Berliner Literaturkritik, 04.11.09

MÜNCHEN (BLK) – Mary Higgins Clarks Kriminalroman „Denn niemand hört dein Rufen“ ist Ende September im Heyne Verlag erschienen und verspricht abermals eine Fülle an Spannung.

Klappentext: Eine berühmte Schauspielerin wird ermordet. Die junge Staatsanwältin Emily Wallace soll das Anklageverfahren gegen den Hauptverdächtigen übernehmen. Immer tiefer gräbt sie sich in den Fall- ohne zu erkennen, dass es eine unheimliche Verbindung zwischen ihr und der Toten gibt. Schon längst ist sie selbst in tödlicher Gefahr. Die Juristin Emily Wallace bekommt den Fall ihres Lebens übertragen: Sie darf die Anklage gegen Gregg Aldrich führen, der unter Mordverdacht steht. Seine Frau, eine berühmte Schauspielerin, wollte sich von ihm trennen. Heimlich verfolgte er sie auf Schritt und Tritt. Als sie ermordet aufgefunden wird, weisen die Umstände eindeutig auf Aldrich, doch kann lange kein letztgültiger Beweis für seine Tat vorgelegt werden. Emily ist überzeugt von seiner Schuld- und sie hat einen Trumpf im Ärmel: Ein Zeuge ist aufgetaucht, der gegen ihn aussagen will. Mit seiner Hilfe baut Emily die perfekte Anklage auf, sie arbeitet Tag und Nacht an dem Fall. Dabei merkt sie gar nicht, dass jemand sie überwacht. Dass jemand heimlich in ihrer Wohnung ein und aus geht und dort ein Mikrofon installiert hat. Und dass es eine Verbindung zwischen ihr und der Toten gibt. Nun ist sie selbst zur Zielscheibe des Bösen geworden.

Mary Higgins Clark ist eine bereits über 80jährige Schriftstellerin, die ihrer Leserschaft immernoch spannende sowie authentische Geschichten bietet. Mit Büchern wie „Warte, bis du schläfst“ oder „Das du ewig denkst an mich“ ist sie Krimi-Liebenden Spürnasen unlängst bekannt. Ihre erste Kurzgeschichte „Stowaway“ wurde 1956 für ein bescheidenes Honorar von 100Dollar im Extension Magazine veröffentlicht. Erst mit dem 1975 herausgegebenen Bestseller „Where are the children“ (Wintersturm) erlang Mary Higgins Clark Weltruhm. Als junge Witwe mit fünf Kinder fand sie trotz dessen die Zeit neue Romane zu verfassen, wie etwa „A stranger is watching“, für den sie mit dem Grand prix de litérature policière ausgezeichnet wurde. (ros)

Leseprobe:

©Heyne Verlag©

Nicht der kalte Nor’easter, sondern das hartnäckige Gefühl eines drohenden Unheils hatte Natalie veranlasst, an diesem Montag in aller Herrgottsfrühe von Cape Cod zurück nach New Jersey zu flüchten. Sie hatte gehofft, dass sie sich in dem gemütlichen Haus, das einst ihrer Großmutter und jetzt ihr gehörte, etwas geborgener fühlen würde, doch der eisige Schneeregen, der gegen die Fenster schlug, hatte ihre innere Unruhe und Angst nur noch verstärkt. Als dann auch noch ein Stromausfall das Haus in Dunkelheit hüllte, hatte sie wachgelegen und bei jedem Geräusch geglaubt, jemand sei ins Haus eingedrungen. Nach fünfzehn Jahren hatte sie plötzlich, durch einen puren Zufall, Gewissheit darüber erlangt, wer ihre Mitbewohnerin Jamie erdrosselt hatte, damals, als sie beide noch junge, um Erfolg ringende Schauspielerinnen gewesen waren.

Und er weiß, dass ich es weiß, dachte sie – ich habe es an seinem Blick gesehen. Am letzten Freitagabend war er mit einer Gruppe von Bekannten zur Schlussvorstellung von Endstation Sehnsucht ins Omega Playhouse gekommen. Sie hatte die Blanche DuBois gespielt, die anspruchsvollste und befriedigendste Rolle in ihrer bisherigen Karriere. Sie hatte nur lobende Kritiken bekommen, doch die Rolle hatte sie seelisch ziemlich beansprucht. Deshalb hatte sie zuerst gar nicht öffnen wollen, als nach der Vorstellung an die Tür ihrer Garderobe geklopft wurde. Schließlich waren doch alle hineingeströmt, um ihr zu gratulieren, und aus dem Nichts heraus hatte sie ihn wiedererkannt. Er war mittlerweile Ende vierzig, sein Gesicht war etwas fülliger geworden, doch es war ohne Zweifel der Mann, dessen Bild in Jamies Geldbeutel fehlte, als man ihre Leiche fand.

Jamie hatte immer ein großes Geheimnis um ihn gemacht und von ihm nur als »Jess« gesprochen, »mein Kosename für ihn«, wie sie ihr erklärt hatte. Ich war so geschockt, dass ich ihn spontan »Jess« genannt habe, als wir einander vorgestellt wurden, erinnerte sich Natalie. Alle haben so viel durcheinandergeredet, dass ganz sicher niemand sonst es mitbekommen hat. Aber er hat es gehört. Wem soll ich davon erzählen? Wer würde mir glauben? Mein Wort gegen seines? Meine Erinnerung an ein kleines Foto, das Jamie in ihrem Geldbeutel versteckt hatte? Ich war nur darauf gestoßen, weil ich ihr meine Kreditkarte geliehen hatte und sie wieder brauchte.

©Heyne Verlag©

Literaturangabe:

HIGGINS CLARK, MARY: Denn niemand hört dein Rufen. Heyne Verlag, München 2009. 413 S., 19,95 €.

Weblink:

Heyne Verlag


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