BERLIN (BLK) — Die Schriftstellerin und Dramaturgin Anna Elisabeth Wiede ist am Dienstag (16.6) im Alter von 80 Jahren in Berlin gestorben. Die Witwe des Schriftstellers Peter Hacks (1928-2003) erlag einer Krebserkrankung, teilte der Eulenspiegel Verlag mit. Wiede war 1955 mit ihrem Ehemann Hacks von München nach Ostberlin übergesiedelt, wo sie unter anderem mit Bertolt Brecht zusammenarbeitete. Ihre erste wichtige Arbeit war, gemeinsam mit Hacks, die Nachdichtung des Stücks „Der Held der westlichen Welt“ von John M. Synge für Brechts Berliner Ensemble.
Ihren größten Bühnenerfolg feierte Wiede in den 1950er und 60er Jahren mit dem Märchendrama „Das Untier von Samarkand“, das Hacks später als „das erste Drama für Kinder“ und als „unübertroffen und wahrscheinlich unübertrefflich“ rühmte, wie es im Nachruf des Eulenspiegel Verlags heißt. Wiede schrieb und übersetzte zahlreiche weitere Theaterstücke und Hörspiele („Die Ratten von Hameln“) und war Autorin von Kinderbüchern. Zuletzt erschienen „Die stille Pauline. Und andere märchenhafte Geschichten“ (2007) sowie „St. Brendans Eiland“ (2008) im Eulenspiegel Verlag.
Wiede lebte bis zu ihrem Tod in Berlin. Ihr Mann Peter Hacks wurde mit Stücken wie „Der Frieden“, „Moritz Tassow“, „Das Jahrmarktsfest zu Plundersweilern“ und „Ein Gespräch im Hause Stein über den abwesenden Herrn von Goethe“ bekannt. (dpa/mül/köh)