LÜBECK (BLK) - Zum 50. Jahrestag des Erscheinens von Günter Grass’ Debütroman „Die Blechtrommel“ widmet das Lübecker Grass-Haus dem Buch und seiner Geschichte eine große Sonderausstellung. Gezeigt werden Fotos, Zeichnungen, Manuskripte und Entwürfe, die die Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte des Werkes dokumentieren. Die Ausstellung wird am 13. September mit einem Festakt im Theater Lübeck eröffnet, dabei werden Mario Adorf und Günter Grass aus dem Roman lesen. Bei der Vergabe des Literaturnobelpreises an Grass würdigte das Komitee 1999 „Die Blechtrommel“ als „Wiedergeburt des deutschen Romans“.
Die Ausstellung gliedert sich in drei Schwerpunkte. Die Entstehungsgeschichte des Romans im Paris der 1950er Jahre bildet den ersten Schwerpunkt. Hier werden erste thematisch verwandte Gedichte und Zeichnungen sowie frühe Fassungen des Romans gezeigt. Um die Figuren und Motive des Romans, seinen Schauplatz Danzig und um den zeitgeschichtlichen Hintergrund geht es im zweiten Abschnitt der Ausstellung. Der dritte Teil befasst sich mit Grass’ Zeit an der Kunstakademie in Düsseldorf und seinen Erfahrungen in der aufstrebenden Rheinmetropole. Der Blick auf die Rezeptionsgeschichte des Romans, der in mehr als 40 Sprachen übersetzt und von Volker Schlöndorff verfilmt wurde, runden die Ausstellung ab.
Im Begleitprogramm lesen junge Künstler wie Smudo von den „Fantastischen Vier“, Fritzi Haberland und Oliver Rohrbeck alias Justus bzw. Jonas aus der Jugendkrimireihe „Die drei Fragezeichen“ aus der „Blechtrommel“. Feuilletonisten diskutieren in der Reihe „Zeit Forum Kultur“ über „Die Blechtrommel in ihrer Zeit“ und Grass und Schlöndorff erinnern sich in einem Podiumsgespräch an „30 Jahre ‚Die Blechtrommel’ als Film“.
Die Ausstellung ist bis zum 31. Januar 2010 im Günter Grass-Haus in der Glockengießerstraße 21 in Lübeck zu sehen. Sie ist täglich von 10.00 Uhr bis 17.00 Uhr geöffnet, der Eintritt kostet 7 € für Erwachsene und 3,50 € für Kinder. (dpa/kum)
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