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Autor Jerofejew wegen „Russenhasses“ in Kritik

Russische Schriftsteller spricht von Hetzjagd

© Die Berliner Literaturkritik, 07.10.09

MOSKAU (BLK) - Der auch in Deutschland viel gelesene Moskauer Autor Viktor Jerofejew (62, „Russische Apokalypse“) steht in seiner Heimat wegen eines angeblichen „Russenhasses“ öffentlich in der Kritik. In einem von Sprachwissenschaftlern unterzeichneten Schreiben wird ihm Verunglimpfung der russischen Literatur, Kultur und Geschichte vorgeworfen, wie die Tageszeitung „Moskowski Komsomolez“ am Dienstag (6.10.) berichtete. In dem an das Parlament gerichteten Brief wird der Autor auch wegen des übermäßigen Gebrauchs von Schimpfwörtern kritisiert. Er schüre „nationalem Hass gegen Russen“. Jerofejew sprach von einer „Hetzjagd“ und „Denunziation“ wie zu Sowjetzeiten.

Die 19 Unterzeichner des Briefes fordern, dass Jerofejew gemäß der russischen Verfassung zur Verantwortung gezogen werde. Der Autor sagte, dass die Kampagne gegen ihn bereits im Frühjahr begonnen habe mit einer Klage russischer Ultranationalisten wegen seines Buches „Enzyklopädie der russischen Seele“. Auf satirische Weise hatte Jerofejew einmal geschrieben, dass Russen sich nur als Russen fühlten, wenn sie gequält und an die Wand gestellt würden. Jerofejews Bruder Andrej muss sich derzeit vor einem Moskauer Gericht wegen Ausstellungen mit provozierender Kunst verantworten. Die berühmte Tretjakow-Galerie in Moskau hatte den Kunstexperten zuvor entlassen. (dpa/kum)


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