HAMBURG (BLK) - Der schwedische Krimi-Autor Stieg Larsson hat nach Angaben eines engen Freundes in seiner Jugend ein furchtbares Verbrechen mitangesehen ohne einzugreifen. „Als Stieg ein junger Mann war, wurde er Zeuge, wie drei seiner Freunde ein junges Mädchen im Flur eines Studentenheims brutal vergewaltigten“, sagte der Journalist Kurdo Baksi dem Hamburger Magazin „Stern“. „Er ist nicht eingeschritten. Hat sie einfach machen lassen. Er hat alles gehört. Das konnte er sich sein Leben lang nicht verzeihen.“
Baksi war seit 1989 mit Larsson befreundet. Er besuchte ihn als Erster am Totenbett, als Larsson 2004 mit 50 Jahren an den Folgen mehrerer Herzinfarkte gestorben war.
Stieg Larssons „Millennium“-Trilogie („Verblendung“, „Verdammnis“, „Vergebung“) wurde erst nach seinem Tod veröffentlicht und zum Bestseller. Die Helden der Thriller-Reihe sind die soziopathische Computer-Hackerin Lisbeth Salander und der unbeugsame Journalist Mikael Blomkvist. Der Film „Verblendung“ ist Anfang Oktober in den deutschen Kinos angelaufen.
Larsson hat sein Leben lang gegen Neonazis gekämpft. Zusammen mit seiner Lebensgefährtin Eva Gabrielsson stand er mehrfach auf Todeslisten von Rechtsextremisten. (dpa/gai)