MÜNCHEN (BLK) – Der Bestseller-Autor Jürgen Todenhöfer hat den antiislamischen Film des niederländischen Rechtspopulisten Geert Wilders scharf kritisiert. Der Islam sei so tolerant wie das Judentum und das Christentum, sagte Todenhöfer laut einer Presseerklärung seines Münchner Verlages C. Bertelsmann. Der Schriftsteller warf Wilders eine „erschreckende Unkenntnis einfachster Fakten“ vor.
Todenhöfer hatte für sein aktuelles Buch „Warum tötest du, Zaid?“ im vergangenen Jahr im Irak Widerstandskämpfer nach ihren Motiven befragt. Das Sachbuch des früheren CDU-Bundestagsabgeordneten hat es binnen kurzer Zeit auf die Bestsellerlisten geschafft.
„Nicht nur in der Bibel, sondern auch im Koran ist Nächstenliebe zentrales Gebot. Der Islam verbietet ausdrücklich Gewalt gegen unschuldige Zivilpersonen“, erklärte der Autor. Die Terrororganisation El Kaida sei für die muslimische Welt genauso wenig repräsentativ wie Skinheads für Deutschland.
Wilders hatte in seinem Film Gewaltakte muslimischer Extremisten unmittelbar auf Anweisungen aus dem Koran zurückgeführt. Der Film wurde in der vergangenen Woche auf verschiedenen Internetseiten veröffentlicht.
„Der Westen war und ist leider viel gewalttätiger als die muslimische Welt“, meinte Todenhöfer. Seit Beginn der Kolonisierung vor 200 Jahren seien Millionen Muslime ermordet worden. Die westlichen Gesellschaften sollten sich endlich mit der muslimischen Welt aussöhnen, forderte er. „Mit Selbstgerechtigkeit und Hass lässt sich dieses Ziel nicht erreichen“, sagte der Schriftsteller. (dpa/wip)
Literaturangaben:
TODENHÖFER, JÜRGEN: Warum tötest du, Zaid? Verlag C. Bertelsmann, München 2008. 336 S., 19,95 €.
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