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Bisher keine Ausreise für Yiwu

Der chinesische Autor hatte bereits einen Reisepass

© Die Berliner Literaturkritik, 07.10.09

BERLIN (BLK) - Der regimekritische chinesische Autor Liao Yiwu hat immer noch keine Ausreisegenehmigung zur Teilnahme am Literaturprogramm der Asien-Pazifik-Wochen in Berlin erhalten. Er sollte zusammen mit anderen Schriftstellern an diesem Wochenende (10./11.10) an einer Podiumsdiskussion im Berliner Haus der Kulturen der Welt (HdKW) im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse teilnehmen. Doch die chinesischen Behörden haben ihm bisher die Ausreise verweigert, obwohl er schon im Besitz eines Reisepasses war. Das hatte zu heftigen Protesten in Deutschland geführt. Zur Berliner Veranstaltungsserie „Rasende Heimat“ wurden auch mehrere chinesische Autoren eingeladen, darunter Yiwu, der auch an der Frankfurter Buchmesse teilnehmen soll.

„Es sieht so aus, dass Yiwu tatsächlich nicht an unserem Kulturprogramm teilnehmen kann“, sagte der Intendant des vom Bund getragenen Hauses neben dem Kanzleramt, Bernd M. Scherer, am Dienstag (6.10.) vor Journalisten. „Wir hoffen aber bis zuletzt und wollen uns dafür weiterhin einsetzen, dass er doch noch kommen kann.“ Sollte das nicht der Fall sein, „werden wir eine adäquate Form finden, auch seine Stimme in unserem Literaturprogramm zu Wort kommen zu lassen.“

Yiwu lasse in seinen Werken „Akteure der chinesischen Gesellschaft zu Wort kommen, die normalerweise keine Stimme haben“. Sein letztes Buch schildere das Schicksal von „Underdogs“ in der Gesellschaft und von Menschen als „Opfer des Wandels“ in China. Das habe vor allem auch im Internet in China heftige Diskussionen ausgelöst.

Das legendäre Wembley-Tor zum Sound-Spektakel tanzender Philippinos, „Super-Ratten im Pokémon-Look“ und „waschechte Pekinger Rave-Partykultur“ gehören zum umfangreichen Kulturprogramm der Asien-Pazifik-Wochen in Berlin vom 8. bis 18. Oktober. Geplant sind Ausstellungen, Literaturveranstaltungen, Tanz, Theater, Musik, Mode und Jugendkultur. Das Kulturprogramm wird vom Haus der Kulturen der Welt koordiniert und findet außer in der ehemaligen Kongresshalle neben dem Kanzleramt an verschiedenen Veranstaltungsorten wie dem Hebbel am Ufer (HAU) oder dem Radialsystem statt.

„Die Band Beijing Minimal Underground gibt dem Berliner Herz eine Infusion waschechter Beijinger Rave-Partykultur.“ Das HAU kreist um die hippste Location Japans im Stadtteil Tokio-Shibuya, der von Lebenslust und Kreativität vibriere, wie die Veranstalter betonen. Das Architekturforum Aedes führt in die Alltagswelt indischer Städte, und eine Modeperformance führt Designer aus Asien und Berlin zusammen. (dpa/kum)

 


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