FRANKFURT/ MAIN (BLK) – Im Juni 2010 wurde der Roman „Brautflug“ von Marieke van der Pol im Fischer Taschenbuch Verlag veröffentlicht.
Klappentext: „Können wir alles hinter uns lassen und am anderen Ende der Welt neu anfangen?“ An einem windigen Oktobertag besteigen drei junge Frauen ein Flugzeug nach Neuseeland. Es ist ein besonderer Flug: An Bord sind viele Auswanderinnen mit großen Hoffnungen wie sie, auf dem Weg zu ihren Verlobten – und zudem nimmt ihre Maschine an einem spektakulären Luftrennen ans andere Ende der Welt teil. Im Zwischenreich über den Wolken, wo Tag und Nacht verschwimmen, begegnen Ada, Marjorie und Esther einander – und dem jungen Frank, dessen Zukunft noch ungewisser ist als ihre eigene. Niemand von ihnen ahnt, dass der „Brautflug“ sie für das ganze Leben miteinander verbinden wird. Der große internationale Bestseller aus den Niederlanden, verfilmt mit Rutger Hauer.
Marieke van der Pol machte eine Schauspielausbildung und arbeitete viele Jahre für Theater und Film. Dann wechselte sie die Seiten und ist heute eine der bekanntesten Drehbuchautorinnen der Niederlande. Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichnet, u.a. für ihr Drehbuch zum Oscar-nominierten Film „Die Zwillinge“. „Brautflug“ ist Marieke van der Pols Romandebüt, das in viele Sprachen übersetzt, mit dem Academica DebutantenPrijs ausgezeichnet und mit Rutger Hauer fürs Kino verfilmt wurde. Die Autorin lebt in Amsterdam und schreibt an ihrem zweiten Roman. (ton)
Leseprobe:
©Fischer Verlag©
So sah es also aus, ihr Schiff, ihre Arche. Die silbergraue Kabine mit den gebogenen Wänden, der Teppich im Durchgang in beruhigendem Blau, links drei Sitze und rechts zwei, bis tief ins Heck hinein. Willkommen an Bord. Zwei Stewards und eine Stewardess, die Uniform in der gleichen beruhigenden Farbe, nahmen ihre Jacken in Empfang und verstauten sie schnell und effizient im Garderobenraum im hinteren Teil des Flugzeugs.
Sie wiesen den Passagieren ihre Plätze an, eine gut vorbereitete Operation. Das spendete allgemein Vertrauen, und innerhalb von zehn Minuten saßen alle. Natürlich waren die Plätze auf die jeweiligen Namen, vielleicht sogar auf ihr individuelles Gewicht ausgestellt, doch für den jungen Mann, der Frank hieß, galten anscheinend andere Regeln. Er leitete Ada mit festem Griff zu zwei Sitzen irgendwo in der Mitte, als wäre es genauso gedacht.
Esther und Marjorie ließen sich ohne Zögern hinter ihnen auf die Sitze fallen. Ada wusste genau, dass sie das dieses Jungen wegen taten, als wollten sie ihn nicht loslassen, jetzt, wo sie ihn einmal entdeckt hatten. Es war ein ziemliches Hin und Her, einige Passagiere mussten ein Stück weiter nach vorn oder hinten rücken, doch es war alles kein Problem, denn alle waren zu aufgeregt, um irgendwelche Schwierigkeiten zu machen. Die Journalisten waren direkt bis zum Heck durchgelaufen und klappten dort die Tischchen für ihre Schreibmaschinen aus. Das Handgepäck lag über ihren Köpfen in den Netzen, die Erfolgskoffer mussten unter den Sitzen verstaut werden.
Marjorie machte ihren auf, um den Schleier ordentlich hineinzufalten. Ada, die nicht so recht wusste, wie sie sich mit dem Unbekannten an ihrer Seite verhalten sollte, setzte sich und drehte sich sofort nach hinten um. Die Reisende, die hier so lässig über der Lehne hängt, das bin ich. Marjorie lachte ihr zu.
„Schön, nicht?“
Es war eigentlich keine Frage, aber sie nickte trotzdem.
„Der Geschmack der Neuseeländer scheint ziemlich konservativ zu sein“, sagte Esther und ließ den Brautschleier ihrer Nachbarin prüfend durch die Finger gleiten, „davon werde ich profitieren.“ Das Urteil in ihren Augen war Ada nicht entgangen.
Noch nie zuvor hatte sie so eine Frau aus solcher Nähe heraus betrachtet.
Marjorie faltete und stopfte so lange, bis die Meter weggleitenden Tülls ihr gehorchten. Und Esther würde davon profitieren, von diesem konservativen Geschmack. Die langen, schwarzen Wimpern hoben und senkten sich kühl, blinzeln konnte man das nicht nennen. „Ich bin Modeschöpferin.“
In dem Kupferstich mit dem Totenkopf pudert die Frau sich zum letzten Mal die Nase, erhebt sich schwebend von ihrem Schemel, schlägt die weiten Falten ihres Abendkleides anmutig zurück und trippelt zum Schauspielhaus, nirgendwo ein Schädel zu sehen.
„Heiratest du?“, fragte Marjorie.
„Das habe ich vor.“
„Und dann auch noch Kinder bekommen?“
Esther schob den letzten Rest widerspenstigen Tülls von sich, ihre Armreifen klimperten heftig. „Vielleicht werde ich selber Stoffe entwerfen“, sagte sie.
„Let me be by myself in the evenin’ breeze …“
Es wurden Zeitungen und Kaugummipäckchen verteilt. Ein Steward lief nach vorne. „Guten Tag, meine Damen und Herren … ich weiß nicht, ob meine Stimme bis ins Heck zu hören ist, jedenfalls heiße ich Sie im Namen der Besatzung herzlich willkommen an Bord …“ Das Kabinenpersonal arbeitete auf Hochtouren, wie eine gut geölte Maschine, sie mussten ihrem Namen alle Ehre machen, das Kaugummi trug seinen Teil dazu bei, verstehen tat Ada das allerdings nicht.
Ihr neuer Bekannter wusste Bescheid.
„Für die Ohren, beim Starten.“
Ada starrte verlegen auf das Päckchen und versuchte sich vorzustellen, wie das ging.
„Stimmt was nicht?“
Sie hasste ihre eigene Unwissenheit.
„Muss man erst darauf kauen?“
Er sah sie weiter an, seine Augen blitzten vergnügt auf.
„Ja.“
Das Einzige, was sie tun konnte, war, darauf zu achten, was die anderen taten. Sie drehte sich zum Fenster, sah den Herzog von Gloucester vor dem Kalkstrich stehen, und zeigte nach draußen, erleichtert, sieh nur. Frank beugte sich über sie herüber, sie hielt den Atem an. Er hatte ein scharfes, irgendwie arrogantes Profi l, mit einer Nase, die man nicht wirklich als Hakennase bezeichnen konnte, die aber durchaus respekteinflößend wirkte. Ein Herrschergesicht. Auch andere hatten den Herzog entdeckt. Jeder versuchte, durch die kleinen Fenster hindurch das Geschehen zu verfolgen. Sie drückten sich die Nasen am Glas platt.
Marjorie tippte sie an, ob sie eigentlich wussten, dass er ein Onkel von Königin Elizabeth war? Das würde auch ihre Königin werden. Die Stewardess lief zu der offenen Tür, winkte den Fotografen zum letzten Mal, schloss dann die schwere Tür und verriegelte sie. Sie waren allein. In der Kabine leuchteten die Deckenlichter auf. Ein Ruck ging durch das Flugzeug und erschütterte die Reihen – der Fliegende Holländer rollte schwerfällig zur Startlinie.
Die drei Konkurrenten der Handicapklasse würden mit fünf Minuten Abstand voneinander aufsteigen, sie waren als Erste an der Reihe. Wieder winkten die Wegfliegenden, diesmal hinter den kleinen Fenstern. Ada nicht, sie hatte genug vom ziellosen Winken, und Frank tat es auch nicht.
An der Kalklinie blieb das Flugzeug stehen, einen Moment lang neigten sich alle vornüber, sie hingen in ihren Gurten. Draußen erhob der Herzog seine grüne Flagge. Eine eigenartige, gespannte Stille erfüllte die Kabine. Dann schwoll das Geräusch der Motoren dumpf und dunkel an. Ada schloss die Augen. Vater unser im Himmel.
Die Stewardess setzte sich als Letzte und schnallte sich schnell an. Sie zeigte den Leuten, die in der Nähe saßen, ihre Armbanduhr. „Noch siebzig Sekunden.“
Ada wimmerte leise, und Frank ergriff ihre Hand, aber da sich das nicht gehörte, zog sie sie vorsichtig zurück. Dabei überkam sie allerdings das Gefühl, dass sich dies ebenso wenig gehörte. Glücklicher weise schauten alle nur auf den Herzog. Ein Moment äußerster Spannung folgte, dann wurde die Flagge gesenkt.
„Gas geben“, sagte Frank.
Mit einem kräftigen Ruck stoben sie über die Startlinie, vorbei an den Männern mit den Walkie-Talkies, die Startbahn entlang. Als sie in ihrem Sitz nach hinten gedrückt wurde, spürte sie nun zum zweiten Mal die Gewalt, während ihr das Herz in der Brust raste. Vater unser im Himmel.
Unter dem Flugzeug knallte und wummerte es.
„Wir sind in der Luft“, rief die Stewardess, „fünfundzwanzig Sekunden nach dem Start, und wir sind in der Luft! Noch nicht mal auf der Hälfte der Startbahn!“ Das Flugzeug neigte sich zur Seite, wackelte, sank und stieg, dasselbe grässliche Gefühl im Magen wie gestern.
„Zehntausend Pferde galoppieren uns in die Luft“, bemerkte Frank.
Aber Hufe müssen doch Funken sprühen. Sie sah Getrappel im luftleeren Raum, ein senkrechter Fall nach unten, ein blutiger Berg aus gebrochenen Knochen und zertrümmerten Schädeln, aus denen Hirn herausgespritzt ist. Dein Wille geschehe.
Sie krallte sich an die Sitzlehne und richtete ihren Blick auf den Teil des Flügels, den sie sehen konnte. Sie hingen schief. Das ging nicht gut. Dass der Mensch fliegen könnte, war ein hochmütiger Irrtum. Vergib uns.
Über dem Gebrüll der Motoren erklang Gesang aus Mädchenmündern.
„Hup, Holland, hup, lasst den Löwen nicht im Regen stehen.“
Fröhliche Seelen hatten eine Fassung für besondere Gelegenheiten gedichtet: Auf dem Fußballplatz feierten sie keine herausragenden Erfolge, doch hoch in der Luft würde Holland vielleicht Champion werden können. Von hinten ertönte ein heiseres Lachen. „Was für ein schlichtes Lied.“
Frank grinste. Marjorie sang aus voller Kehle mit. Niemand schien etwas zu merken. Wir fallen herunter, wollte sie schreien, aber ihre Kiefer wollten sich nicht bewegen. In einem Angstkrampf saß sie in ihren Sitz geklebt und fühlte, wie das Flugzeug machtlos vibrierend um seine letzten Momente in der Luft kämpfte.
„Was ist los?“
Sie konnte ihn nicht ansehen, denn dann würde sie ihren Blick von dem Flügel lösen müssen.
„Hast du Angst?“
Mit einer winzigen Geste zeigte sie nach draußen.
„Wir fliegen eine Kurve, das ist alles.“ Er sah sie weiter an.
Das Flugzeug kippte, richtete sich wieder auf und kippte wieder.
„Es passiert nichts. Du musst dich entspannen, dann macht es Spaß. Wie auf dem Jahrmarkt.“
Sie starb, und in der Ferne schrie jemand etwas von Jahrmarkt.
„Denkst du, dass wir abstürzen, wenn du redest?“
Das Reißen von Papier, er packte das Kaugummi aus. „Wenn du Probleme mit dem Luftdruck hast, musst du kauen. Bitte schön.“ Er hielt ihr etwas vor den Mund. Sie schüttelte den Kopf, sie konnte nicht, nicht jetzt. Er lachte und steckte es sich selbst in den Mund.
„Na, dann nicht …“
Seine Hand glitt ruhig über die ihre hinweg, die sich wie eine Kralle um die Lehne geklammert hatte. Ada spürte die angenehme, trockene Wärme.
„Konzentrier du dich nur, dann bleiben wir wenigstens in der Luft.“
Behutsam bewegte sie die Augen in seine Richtung. Er klopfte ihr freundlich auf die Hand.
„Ich hoffe, dass du bis Christchurch durchhältst.“
Inzwischen sangen immer mehr Leute mit, die Stimmung wurde ausgelassener. Frank stimmte fröhlich ein, bellend und kauend. Ab und zu nickte er ihr aufmunternd zu. Ada löste die Hand, mit der sie die Lehne umfasste, ein wenig und dachte nach.
Aber das Flugzeug rumpelte und stieß durch die Wolkenschicht, und das machte das Nachdenken nicht gerade einfacher. Erst als die letzten Wolkenfetzen wie Schaum am Rumpf abgeglitten waren und sie in eine bildschöne, neue Welt hineinflogen, das Flugzeug scheinbar zur Ruhe gekommen war und die Kabine in blendendes, weißes Sonnenlicht gebadet wurde, erst dann ging ein Seufzer durch Adas Körper. Sie beendete ihr Gebet, entspannte die Finger, schloss die Augen und ließ die Sonne über ihr Gesicht gleiten.
Irgendetwas hatte es mit diesem Unbekannten auf sich. Keine halbe Stunde später – inzwischen flogen sie mit Dauergeschwindigkeit und schienen schon zwei Minuten vor ihrem eigenen Zeitplan zu liegen – hing Esther an seiner Sitzlehne auf dem Gang und Marjorie steckte ununterbrochen ihren Kopf zwischen ihren Sitzen hindurch. Ada saß nun wieder wie festgeklebt auf ihrem Sitz, denn sie hatte entdeckt, dass zwischen einigen Paneelen Licht hindurchdrang, und außerdem kräuselte sich hier und da eine dünne Schliere Rauch oder Nebel in die Kabine.
Das Geräusch der Motoren blieb dumpf und bedrohlich, und manchmal heulten sie ohne ersichtlichen Grund auf. Alles in der Kabine vibrierte. Sie machte sich große Sorgen deswegen und klammerte sich am Lächeln auf dem Gesicht der Stewardess fest. Das Gewirr und Gesumm um den jungen Mann entging ihr jedoch nicht.
Marjorie zog ein Foto ihres Verlobten hervor.
„Er heißt Hans. Hans Doorman. Hübsch, nicht wahr? Er ist schon zwei Jahre dort, und jede Woche schreibt er einen Brief. Er hat sehr schöne Hände. Er arbeitet als Zimmermann, dabei hat er eigentlich studiert!“
Ada versuchte, sich die Hände von Derk ins Gedächtnis zu rufen. Sie hatte sie auf ihrem Körper gespürt, die verzweifelten Hände eines Ertrinkenden.
„Er musste unterschreiben, dass er zwei Jahre lang als Gelegenheitsarbeiter einspringt, wo er gerade gebraucht wird, sonst hätte er keinen Zuschuss bekommen.“
Frank reichte ihr das Foto weiter. Es zeigte einen Jüngling in Knickerbockern auf einer Düne, der sinnend in die Ferne sah.
»Bei mir ist es genauso. Ich habe auch einen Vertrag. Plan-Auswanderer, haben sie das genannt. Ich muss auch erst einmal abwarten. Ich bin ein Standard-Emigrant.“ Esther beugte sich zu ihm herüber und sagte mit heiserer Stimme, dass er gar nicht danach aussähe. Sie nahm das Foto von Ada, würdigte es aber keines Blickes.
„Ich will nicht einfach irgendeinen Job machen“, sagte Marjorie.
„Ich bin diplomierte Krankenschwester, das ist schließlich schon was.“ Sie schnaubte entrüstet. „To be honest, ich will überhaupt nicht arbeiten, ich will heiraten … und sobald wir ein Haus haben, bekommen wir Kinder.“
„Sind die schon bestellt?“, fragte Esther.
„Mir ist das egal“, sagte Frank, „to be honest. Ich habe Zeit. Ich weiß, was ich will.“
Marjorie zog das Foto mit einem Ruck aus Esthers Hand.
„Weißt du, dass sie dort keine Kinderwagen haben? Sie tragen ihre Babys auf dem Rücken!“
Esther beugte sich noch weiter zu Frank herüber, Ada roch ihr Parfüm, ließ sich aber nicht weiter ablenken, denn sie hatte sich gerade überlegt, dass das Lächeln der Stewardess auch eine Grimasse der Angst sein konnte.
„Und was willst du machen?“
„Ein eigenes Gut“, sagte Frank.
Nun hätte sie erzählen können, dass sie aus einer Bauernhofgemeinschaft stammte, aber was wäre, wenn aus ihrer Kehle nichts als ein seltsames Geräusch käme und sie auf einmal alle angucken würden. Dann müsste sie fünfzig Stunden weiterfliegen, in denen sie sich nicht einmal mehr auf die Toilette wagte.
Deshalb starrte sie auf die Stewardess, die Päckchen verteilte, und tat so, als ginge sie das Gespräch überhaupt nichts an.
„Kommst du aus einer Bauernfamilie?“
Er schüttelte den Kopf. „Mein Vater war Arzt in Indonesien. Aber ich will Bauer werden.“
Sie hatte viel Zeit auf dem Bauernhof verbracht, auf dem ihr Vater Knecht war, fasziniert von dem breiten Lederband, das der Bauer trug, wenn er auf dem Traktor fuhr, und vom Geruch des riesengroßen Schweins, das in einer separaten Scheune lag und nicht mehr aufstehen konnte.
„Du hast also nicht studiert?“, fragte Marjorie.
„Darf ich Ihnen dies mit den besten Empfehlungen der KLM überreichen?“ Das Päckchen für die Frauen war sehr viel größer als das für die Männer. Ada steckte einen Finger hinein und fühlte ein Wollknäuel.
„Koloniale Landbauschule in Deventer“, sagte Frank. „Ich wollte in Indonesien …« Er schwieg, riss das Papier auf, drinnen war eine KLM-Krawatte und ein blaues Zigarettenetui.
„… aber gut, das ist jetzt nicht mehr möglich. Und Holland, das ist mir zu kalt. Daher dachte ich: Auswandern, dann ist alles möglich.“
„Guter Plan, Standard-Emigrant“, sagte Esther. Sie zeigte nicht das geringste Interesse für das Päckchen auf ihrem Schoß.
Frank inspizierte kurz sein Zigarettenetui. „Ich habe Zeit.“
Dann wandte er sich unerwartet an diejenige, die noch nichts gesagt hatte. „Und du?“
„Ich schon“, sagte Ada. „Aus einer Bauernfamilie, meine ich“, sagte sie. Ihre Wangen wurden heiß und rot, sie fummelte an der Wolle herum, merkte aber dennoch, wie er sie ansah.
Marjorie hielt eine Brosche hoch. „Habt ihr die gesehen? Guckt mal, wie reizend. Wenn mich nicht alles täuscht, ist die echt Silber.“ Drei kleine Anhänger schaukelten vor ihren Augen, ein Holzschuh, ein Segelboot und eine Windmühle.
Die Wolkenschicht unter der Liftmaster wurde langsam dünner.
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Literaturangabe:
VAN DER POL, MARIEKE: Brautflug. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt/ Main 2010. 512 S., 8,95 €.
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