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Brüder-Grimm-Preis verliehen

Natascha Wodin überzeugt mit „Nachtgeschwister“

© Die Berliner Literaturkritik, 16.11.09

HANAU (BLK) - Die Schriftstellerin Natascha Wodin ist für ihren Roman „Nachtgeschwister“ mit dem Brüder-Grimm-Preis der Stadt Hanau (Hessen) ausgezeichnet worden. Wodin erhielt die mit 10 000 Euro dotierte Ehrung am Sonntag im Comoedienhaus nach 1989 zum zweiten Mal, wie die Stadt bekanntgab.

Wodin wurde als Tochter ehemaliger russisch-ukrainischer Zwangsarbeiter in Fürth geboren, die gelernte Übersetzerin lebt heute in Berlin. Die 63 Jahre alte Autorin hat bereits einige renommierte Literaturpreise bekommen, etwa den Hermann-Hesse-Preis (1984), den Adalbert-von-Chamisso-Preis (1998) und die Ehrengabe der Deutschen Schillerstiftung (2006).

Mit dem Brüder-Grimm-Preis honoriert Hanau alle zwei Jahre sprachlich herausragende literarische Werke. Die Auszeichnung soll zudem an das sprachwissenschaftliche Wirken von Jakob und Wilhelm Grimm erinnern. Beide wurden in Hanau geboren und sind berühmt für ihre Märchensammlung. Der Preis wurde am Sonntag zum 14. Mal verliehen.

1989 hatte die Jury bereits Wodins Buch „Einmal lebt ich“ ausgezeichnet. 20 Jahre später schildert die Ich-Erzählerin in „Nachtgeschwister“ ihre Lese-, Liebes- und Leidensgeschichte mit dem Schriftsteller Jakob Stumm. Es ist die kaum verschlüsselte „amour fou“ (verrückte Liebe) zwischen der Autorin und dem Dichter Wolfgang Hilbig, der seine Ehe mit Wodin in dem Roman „Das Provisorium“ ebenfalls literarisch verarbeitet hat. Hilbig, der 2007 starb, war 1983 der erste Brüder-Grimm-Preisträger in Hanau. (dpa/wer)


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