ROM (BLK) - Der von Gläubigen in aller Welt mit Spannung erwartete zweite Teil des Buches „Jesus von Nazareth“ von Papst Benedikt XVI. kommt voraussichtlich 2010 in den Buchhandel. „Der Papst hat in den vergangenen Monaten August und September intensiv an seinem Buch gearbeitet. Wenn alles nach Plan läuft, ist ein Erscheinen im Frühjahr des kommenden Jahres sehr wahrscheinlich“, erklärte Vatikansprecher Padre Federico Lombardi am Mittwoch (16.9) der Deutschen Presse-Agentur, dpa. Ob die deutsche Ausgabe wie der erste Teil des Jesus-Buches beim Verlag Herder (Freiburg) erscheinen wird, ist noch offen. „Es liegt natürlich nahe“, sagte eine Verlagssprecherin. Lizenzverhandlungen gebe es aber noch nicht.
Benedikts Vorhaben, das Buch, an dem er in den vergangenen zwei Jahren intensiv gearbeitet hatte, im Sommer fertig zustellen, war Mitte Juli zunächst durch einen Unfall durchkreuzt worden: Bei einem Sturz in seinem Ferienhaus im Aostatal brach sich der 82-Jährige das rechte Handgelenk. Das Diktiergerät, das daraufhin den gewohnten Füllfederhalter ersetzen musste, scheint nun aber doch zum Erfolg geführt zu haben.
Er sei zwar kein Verleger, so Lombardi, jedoch arbeite Benedikt bereits an den letzten Kapiteln. „Wenn alles so läuft, wie der Heilige Vater geplant hat, dann dürfen wir gespannt sein.“ Nur müsse man bis zu einem Publikationstermin das Lektorat des Manuskripts sowie die Übersetzung aus dem Deutschen in andere Sprachen hinzurechnen.
Das erste Jesus-Buch war im April 2007 zum 80. Geburtstag des Papstes mit einer deutschen Startauflage von 250.000 Exemplaren erschienen und hatte in Deutschland schon in der ersten Woche aus dem Stand die Bestsellerlisten gestürmt. Kardinal Lehmann, damals Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz, lobte den päpstlichen Bestseller damals als „sehr umsichtiges und bedächtiges, abgewogenes und feinsinniges, ausgesprochen stilles und nüchtern begeisterndes Buch, das viele auf den Weg Jesu mitnehmen möchte und gewiss auch mitnehmen wird.“ Der zweite Band beschäftigt sich voraussichtlich mit Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. (dpa/kum)