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Frankfurt bedauert Weiweis Absage

Der chinesische Künstler nennt gesundheitliche Gründe

© Die Berliner Literaturkritik, 07.10.09

FRANKFURT/MAIN/MÜNCHEN (BLK) - Mit Bedauern und auch Verständnis hat die Frankfurter Buchmesse auf die Absage des gesundheitlich angeschlagenen chinesischen Künstlers und Regimekritikers Ai Weiwei reagiert. „Wir finden es natürlich sehr schade, dass er nicht kommt. Aber noch wichtiger ist, dass Ai Weiwei wieder gesund wird“, sagte Buchmesse-Sprecher Thomas Minkus der dpa am Dienstag (6.10.).

Der 52-Jährige hatte am Vortag (5.10.) der „Süddeutschen Zeitung“ mitgeteilt, dass er sich nach der in München erfolgten Operation noch erholen müsse. „Die OP-Narben verheilen relativ langsam.“ Ai Weiwei war im August in der Erdbebenprovinz Sichuan von Sicherheitskräften verprügelt worden. Während eines Besuchs in München zur Vorbereitung seiner Ausstellung im Haus der Kunst, die am 12. Oktober eröffnet wird, wurde ein Blutgerinnsel diagnostiziert und operiert.

Ai Weiwei, der als international bekanntester Künstler Chinas gilt, wollte kommende Woche auf der Frankfurter Buchmesse (14. bis 18. Oktober) an mehreren Veranstaltungen teilnehmen. China ist in diesem Jahr Gastland der Messe. Bereits vor der Eröffnung war es zu Spannungen darüber gekommen, inwieweit Dissidenten und kritische Autoren in das Begleitprogramm miteinbezogen werden.

Wegen seines Gesundheitszustands hat Ai Weiwei auch Reisen nach Kopenhagen und Brüssel abgesagt, wo er mit dem renommierten belgischen Künstler Luc Tuymans kooperiert. Nach zwei Routine-Untersuchungen vergangene Woche hätten die Ärzte Ai Weiwei Schonung verordnet, sagte Elena Heitsch vom Haus der Kunst in München. Der Künstler hat auch das Olympiastadion in Peking („Vogelnest“) mit entworfen. (dpa/kum)


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