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Buchmesse dieses Jahr kleiner

Trotz wachsendem Buchmarkt ist die Krise spürbar

© Die Berliner Literaturkritik, 13.10.09

FRANKFURT/MAIN (BLK) - Der deutsche Buchmarkt trotzt der Krise -deren Folgen spürt aber die Frankfurter Buchmesse. Deutsche Verlage und Buchhändler haben bis zum Oktober ein Umsatzplus von 2,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahr erwirtschaftet. „2009 wird kein Jahr der wirtschaftlichen Einbrüche“, sagte der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, wenige Stunden vor Eröffnung der Messe am Dienstag (13.10.). Die weltgrößte Bücherschau fällt dennoch kleiner aus als im Vorjahr: „Die Wirtschaftskrise geht nicht völlig spurlos an der Buchmesse vorbei“, sagte Buchmessen-Direktor Juergen Boos.

Insgesamt wurden zwei Prozent weniger Ausstellungsfläche vermietet. Vor allem englischsprachige und osteuropäische Verlage haben abgesagt oder ihre Stände verkleinert. Die Zahl der 7314 Aussteller aus 100 Ländern liegt nur knapp unter dem Vorjahresniveau (7373 Anbieter). Es werden mehr als 400.000 Titel angeboten, 124.000 davon sind Neuerscheinungen. Als „zentrale Frage“ für Verlage und Händler auf der Messe sieht Honnefelder das Thema neue Medien: „Wie können wir auch mit digitalen Inhalten Geld verdienen?“

Klare Worte richteten die Veranstalter an den diesjährigen Ehrengast China: „Wir verurteilen die Menschenrechtsverletzungen und Einschränkungen der Meinungs- und Pressefreiheit in der Volksrepublik China auf das Schärfste“, sagte Messechef Boos. Dennoch - oder gerade deswegen - sei China eine gute Wahl: „Man kann China bewundern, fürchten oder kritisieren, aber man kann es nicht ignorieren.“ Die Buchmesse werde dazu beitragen, einen politischen Diskurs auszulösen, Ziel sei „Wandel durch Annäherung“.

Boos warnte allerdings auch vor überzogenen Erwartungen an den Gastgeber. Die Buchmesse sei „nicht die UNO“: „Unser Thema ist die Literatur. Wir können Konflikte aufzeigen, aber wir können sie nicht lösen.“ Die Messe wird am frühen Abend mit einem Festakt eröffnet. Daran wollten auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und der chinesische Vizepräsident Xi Jinping teilnehmen. (dpa/gai)


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