FRANKFURT/MAIN (BLK) - Trotz der weltweiten Wirtschaftskrise rechnet die Frankfurter Buchmesse im Oktober erneut mit über 7.000 Ausstellern aus 100 Ländern. „Wir erwarten ein solides Ergebnis auf hohem Niveau“, sagte Buchmessen-Sprecher Thomas Minkus am Donnerstag (10.9.) in Frankfurt. Zugleich kündigte er „so viele Neuerungen wie seit langer Zeit nicht mehr“ an. Als wichtigstes Thema der weltgrößten Bücherschau mit rund 2.500 Veranstaltungen gilt die fortschreitende Digitalisierung der Verlagswelt. Dabei geht es um das E-Book, die wachsende Bedeutung der Online-Literatur oder die Internet-Piraterie.
Ehrengast der vom 14. bis 18. Oktober dauernden Messe ist China. Die Chinesen wollen zu ihrer kulturellen Präsentation knapp 50 Autoren und rund 600 Künstler nach Frankfurt schicken. Ihr Auftritt hat diese Woche wegen der Ausladung von zwei regierungskritischen Autoren, die nicht an einem China-Symposium an diesem Wochenende (12./13.9.) in Frankfurt teilnehmen dürfen, bereits für erheblichen Wirbel gesorgt.
An der Spitze der Aussteller liegt mit weitem Abstand erneut Deutschland mit über 3.000 Anbietern, gefolgt von den USA und Großbritannien. Trotz der Krise der US-Buchindustrie seien alle namhaften amerikanischen Verlage vertreten, sagte Minkus. Einige hätten jedoch ihre Stände verkleinert. Rückgänge gibt es wegen der Wirtschaftskrise auch bei den Anbietern aus Osteuropa. Erneut vergrößert wird das Zentrum für die Literaturagenten auf der Messe, bei dem es um den Handel mit Lizenzrechten geht. Die Zahl der Anmeldungen sei dabei um elf Prozent gewachsen.
Die Frankfurter Buchmesse wird seit 1949 von einer Tochter des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels organisiert. Im vergangenen Jahr wurden 300.000 Besucher gezählt. Die ersten drei Tagen sind Fachbesuchern vorbehalten. (dpa/kum)