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Buchmesse startet – György Dalos geehrt

Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert

© Die Berliner Literaturkritik, 18.03.10

LEIPZIG (BLK) - Mit der Vergabe des Leipziger Buchpreises zur Europäischen Völkerverständigung an den Historiker György Dalos (66) ist am Mittwochabend (17.03) die Leipziger Buchmesse eröffnet worden. Laudatorin Lerke von Saalfeld würdigte den gebürtigen Ungarn beim Festakt im Leipziger Gewandhaus als „Mitteleuropäer, der in der europäischen Geistesgeschichte bestens beheimatet ist“. „Wie ein Meteorologe durchleuchtet Dalos jeweils die Großwetterlage und die Kleinwetterlage, der Mensch ist nie Objekt der Verhältnisse, er bleibt Subjekt, im Guten wie im Schlechten“, sagte die Journalistin. Der Preis ist mit 15.000 Euro dotiert.

Auf der Leipziger Buchmesse 2010 (18.-21.3.) und dem dazugehörigen Literaturfest „Leipzig liest“ werden 1500 Autoren und mehr als 2000 Aussteller aus 39 Ländern erwartet. Auch die beiden deutschen Literaturnobelpreisträger Günter Grass und Herta Müller wollen kommen. Schon am ersten Messetag wird die nächste bedeutende literarische Auszeichnung verliehen: Der Preis der Leipziger Buchmesse. Er ist mit 45.000 Euro dotiert, die sich auf drei Kategorien aufteilen. Nominiert ist unter anderem Jung-Autorin Helene Hegemann mit ihrem umstrittenen Debüt „Axolotl Roadkill“.

Für den deutschen Buchhandel hat das Jahr 2010 mit einem Umsatz-Minus von 3,6 Prozent begonnen. Das Geschäft lief im Januar und Februar wegen des kalten Winters und des Fehlens eines umsatzstarken Bestsellers schlechter als 2009, wie der Vorsteher des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Gottfried Honnefelder, sagte. Dennoch blicke der Sortimentsbuchhandel optimistisch auf die kommenden Monate.

2009 war der Umsatz um 2,8 Prozent gestiegen, real – also mit Einrechnung der Inflationsrate – allerdings im klassischen Einzelhandel um 1,6 Prozent zurückgegangen, wie das Statistische Bundesamt in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte.„Wir sind sehr gut gestimmt für 2010, das Minus der ersten beiden Monate schreckt niemanden“, sagte Honnefelder.

Der Buchpreis zur Europäischen Verständigung wird traditionell zur Eröffnung am Vorabend des ersten Messetages verliehen. Der 1943 in Budapest geborene Dalos wurde für sein gesamtes Werk gewürdigt, besonders aber für sein jüngstes Buch „Der Vorhang geht auf. Das Ende der Diktaturen in Osteuropa“ (2009). Er leitete 1995 bis 1999 das Collegium Hungaricum Berlin und lebt heute als freier Schriftsteller in Berlin und Budapest.

Mit dem Preis würdigen die Stadt Leipzig, der Freistaat Sachsen, die Leipziger Messe und der Börsenverein des Deutschen Buchhandels seit 1994 Persönlichkeiten, die sich als Buchautor um das gegenseitige Verständnis in Europa, vor allem mit den Ländern Mittel- und Osteuropas, verdient gemacht haben. (dpa/sch)


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