DARMSTADT (BLK) - Für sein jahrzehntelanges literarisches Schaffen wird der österreichische Schriftsteller Walter Kappacher am Samstag (31.10.) mit dem Georg-Büchner-Preis geehrt. Die Auszeichnung wird dem 71- Jährigen von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt verliehen. Den mit 40.000 Euro dotierten bedeutendsten deutschen Literaturpreis erhält damit zum zweiten Mal hintereinander ein Österreicher. Im vergangenen Jahr wurde der Preis dem Schriftsteller Josef Winkler aus Kärnten zuerkannt.
Kappacher sei lange Zeit viel zu wenig beachtet worden, hatte die Akademie bei der Auswahl des Preisträgers festgestellt. Der Autor habe aber in „einzelgängerischer Konsequenz“ über Jahrzehnte hinweg ein großes Werk geschaffen.
Die Akademie ehrt mit dem Büchner-Preis jedes Jahr deutschsprachige Schriftsteller und Dichter, die „durch ihre Arbeiten in besonderem Maße hervortreten und die an der Gestaltung des gegenwärtigen deutschen Kulturlebens wesentlichen Anteil haben“. Namensgeber ist der Dramatiker und Revolutionär Georg Büchner, der 1813 im Großherzogtum Hessen geboren wurde und 1837 in Zürich starb. Zu früheren Preisträgern gehören unter anderem Friedrich Dürrenmatt, Heinrich Böll, Erich Kästner, Günter Grass, Elfriede Jelinek, Wilhelm Genazino, Friederike Mayröcker, Brigitte Kronauer und Martin Mosebach.
Neben dem Büchner-Preis verleiht die Akademie noch zwei mit je 12.500 Euro dotierte Auszeichnungen. Die Kunst- und Wissenschaftshistorikerin Julia Voss erhält den Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa. Der Kritiker und Lyriker Harald Hartung bekommt den Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay. (kum)