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China in Frankfurt

Das kulturelle Großaufgebot einer aufstrebenden Kulturnation

© Die Berliner Literaturkritik, 10.06.09

Frankfurt am Main (BLK) — China will als Ehrengast der Frankfurter Buchmesse im Oktober rund 50 Autoren sowie mehrere hundert Verlage und über tausend Künstler schicken. Das Land werde sich in seiner ganzen kulturellen Vielfalt auf der weltgrößten Bücherschau (14. bis 18. Oktober) präsentieren, kündigten die chinesischen Organisatoren am Dienstag in Frankfurt an. Rund 600 Veranstaltungen seien geplant.

Die erstmalige Präsentation der chinesischen Kultur auf der internationalen Bühne sei eine Chance für das Land, seine Öffnung zu beschleunigen, sagte Buchmesse-Direktor Juergen Boos. Die Buchmesse wünsche sich auch eine Diskussion über die Rolle der Menschenrechte in China. Boos wies zugleich darauf hin, dass inzwischen in China private Verlage erlaubt seien.

Die Meinungs- und Pressefreiheit in China habe sich stark verbessert, sagte der chinesische Organisationschef Zhang Fuhai. Er verwies darauf, dass jährlich in China über 230.000 Bücher auf den Markt kämen. Auf der Buchmesse könnten Autoren aller ethnischen Gruppen auftreten. Es gebe aber bei der Frage der Menschenrechte auch „kulturelle Unterschiede“, meinte Zhang.

Die Chinesen haben über das gesamte Jahr hinweg in ganz Deutschland 150 Autorenlesungen geplant. Begonnen wurde damit bereits auf der Leipziger Buchmesse im März. Rund 120 deutsche Verlage haben Neuerscheinungen aus China zur Buchmesse angekündigt, darunter allein 40 Belletristik-Titel. China bezuschusst die Übersetzung ins Deutsche mit rund 500.000 Euro.

Die Ehrengast-Ausstellung auf der Buchmesse will der chinesische Künstler Li Jiwei als Mischung aus Tradition und Moderne entwerfen, wie er am Dienstag sagte. Li hatte bei den Olympischen Spielen in Peking im vergangenen Jahr die deutsche Botschaft zum „Gesamtkunstwerk“ gemacht. Zur chinesischen Eröffnungsgala auf der weltgrößten Bücherschau hat sich neben einem Orchester aus Schanghai auch der chinesische Pianist Lang Lang angesagt.

Neben zahlreichen Ausstellungen in Frankfurt zum chinesischen Film und zur zeitgenössischen Architektur will China auf der Messe auch seine Rolle als neue wirtschaftliche Großmacht in der globalisierten Welt zu einem Schwerpunkt machen. Dazu wurden nach Angaben der Organisatoren auch Wissenschaftler — darunter Nobelpreisträger — eingeladen. Bereits im September will dazu die Buchmesse in Frankfurt ein Symposium organisieren. Zu den Kosten des chinesischen Auftritts wollten sich die Organisatoren am Dienstag nicht äußern. (dpa/mül/köh)


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