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Exil-Chinese Ling ist enttäuscht

Bei Ling bezeichnet Symposiumsveranstaltung als absurd

© Die Berliner Literaturkritik, 21.09.09

FRANKFURT/MAIN (BLK) - Der exil-chinesische Lyriker Bei Ling hat die am vergangenen Wochenende organisierte China-Konferenz im Vorfeld der Frankfurter Buchmesse als „absurd“ bezeichnet. Das Symposium habe versagt, „weil es zu keiner wirklichen Diskussion gekommen ist“, schrieb der in den USA lebende Autor am Freitag (18.9.) in einem Beitrag für die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Als am Ende eine Diskussion „aus Zeitgründen“ abgebrochen worden sei, habe sich das Symposium „beinahe gänzlich zu einer Propagandaveranstaltung für die chinesische Erfolgsgeschichte gewandelt“.

Bei Ling und die chinesische Umweltaktivistin Dai Qing waren von der Frankfurter Buchmesse auf Druck der chinesischen Mitveranstalter vom Symposium zuerst ausgeladen worden, durften dann nach heftiger öffentlicher Kritik als Gäste aber doch teilnehmen. Sie waren mit Hilfe des PEN-Zentrums nach Frankfurt angereist. China ist Ehrengast der Frankfurter Buchmesse vom 14. bis 18. Oktober.

Zwischen ihm und der chinesischen Delegation habe es während der zwei Tage „eine subtile Spannung (gegeben), eine Kälte, die sich anfühlte, als seien oppositionelle Kräfte hier zum Kampf angetreten“. Bei Ling warf Peking vor, jede chinesischsprachige Literatur, die sich außerhalb Chinas bewege, als „Nestbeschmutzer“ zu ignorieren. So werde der in Paris lebende chinesische Literaturnobelpreisträger Gao Xingjian als „französischer Schriftsteller“ bezeichnet. Bei Ling gab sich jedoch überzeugt davon, dass im Oktober auf der Buchmesse die chinesische Literatur „in vielen Tonlagen“ erklinge. „Denn sie kann sich nicht allein von der Stimme der chinesischen Regierung monopolisieren lassen.“ (dpa/kum)


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