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Coco Chanel & Igor Strawinsky

Eine Affäre voller Mode und Musik

© Die Berliner Literaturkritik, 07.04.10

Von Herbert Winkler

Es hat sie wirklich gegeben, eine Affäre zwischen Igor Strawinsky und Coco Chanel. Das haben Vertraute der berühmten Modeschöpferin und des legendären russischen Komponisten bezeugt. Die Wenigsten wussten zu ihren Lebzeiten davon, die Beziehung blieb diskret. Und hier kommt der Autor Chris Greenhalgh ins Spiel: Er sah ein Foto des Paares, war fasziniert, erforschte Leben und Epoche der Stars – und schrieb mit seinem Roman „Coco Chanel & Igor Strawinsky“ eine Liebesgeschichte, wie sie es gegeben haben könnte.

Das Schicksal führt zwei Menschen von sehr unterschiedlicher Herkunft und Art zusammen. Strawinsky wird im zaristischen Russland als Sohn eines Opernsängers geboren, Gabrielle Coco Chanel wächst als uneheliches Kind in einem französischen Waisenhaus auf. Chanels Weg nach oben ist mit Liebhabern gepflastert. Strawinsky heiratet eine Cousine und gründet eine Familie der guten Gesellschaft mit vier Kindern.

Als Coco und Igor 1920 bei einem Empfang zusammentreffen, ist sie reich und berühmt. Er aber lebt seit der Oktoberrevolution verarmt im Exil. Coco bietet Igor und seiner Familie in ihrer Villa bei Paris eine Bleibe.

So grundverschieden die Mode- und die Musik-Ikone auch sind, sie eint eine Leidenschaft: etwas Neues zu entdecken. Chanel modernisiert und revolutioniert die Frauenmode. Strawinsky verachtet die Rhythmen und Melodien der bisherigen klassischen Musik als zäh und klebrig und schafft etwas völlig Anderes.

Die gemeinsame kreative Leidenschaft entfacht eine heiße sexuelle Beziehung, die allerdings nur einen Sommer dauert. Denn ihre Unterschiede holen die beiden ein. Strawinsky kann sich nicht aus den Konventionen seines Alltagslebens befreien. Chanel wiederum möchte nicht hinter Musik und Ehefrau Jekaterina die dritte Geige spielen.

War es wirklich so? Vielleicht – vielleicht auch nicht. Das macht den eigenartigen Reiz des Romans aus, der fast nüchtern, reportagehaft abgefasst ist und trotzdem vor Emotionen pulsiert. Die Verfilmung kommt am 15. April in die Kinos.

 

Literaturangabe:

GREENHALGH, CHRIS: Coco Chanel & Igor Strawinsky. Aus dem Englischen von Nathalie Lemmens. C. Bertelsmann Verlag, München 2010. 352 S., 22,95 €.

 

 

Weblink: C. Bertelsmann

 

 


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