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Come-back einer Spürnase

Was der neue Brenner-Krimi mit Pornos zutun hat

© Die Berliner Literaturkritik, 26.06.09

BERLIN (BLK) — Eigentlich sollte es keinen Brenner-Krimi mehr geben. Doch der österreichische Schriftsteller Wolf Haas hat es sich anders überlegt und nach einigen Jahren Pause seinen Privatdetektiv wiederentdeckt. Ende August erscheint „Der Brenner und der liebe Gott“ bei Hoffmann und Campe. Am Mittwochabend (24.6.) stellte Haas das Buch im Literarischen Colloquium Berlin vor und las erstmals Passagen daraus.

Damals sei ihm der Erfolg „ein bisschen in die Quere“ gekommen, sagte Haas mit Blick auf die Krimi-Auszeit. Das Etikett „Erfolgsautor“ mag er nicht. Zum Comeback seiner Romanfigur Simon Brenner fand Haas einen Vergleich in den „Stadtgeschichten“ von Armistead Maupin: Pornohefte, die eine Weile im Schrank liegen, können sich demnach „erholen“. Das heißt, sie haben wieder einen Reiz, wenn man sie lange nicht angeguckt hat. „So ähnlich war es mit dem Brenner“, sagte Haas.

Nach seinen Krimis veröffentlichte der in Wien lebende Autor 2006 den Roman „Das Wetter vor 15 Jahren“. Seine für ihren Humor und die besondere Sprache gepriesenen Brenner-Krimis wurden mit Josef Hader in der Hauptrolle verfilmt. Bei der Berlinale lief im Februar „Der Knochenmann“, bei dem auch Birgit Minichmayr mitspielt.

Im neuen Krimi hat Brenner einen Job als Chauffeur, der ein kleines Kind zwischen den Eltern in Wien und Kitzbühel hin- und herkutschiert. Die Mutter leitet eine Klinik, die von Abtreibungsgegnern belagert wird, der Vater ist ein Baulöwe. Als Brenner gerade an einer Tankstelle Schokolade kauft, verschwindet die kleine Helena — zum Entsetzen des Chauffeurs. (dpa/köh/mül)


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