PEKING (BLK) - Die kritische chinesische Autorin Dai Qing will trotz der Ausladung durch die Organisatoren der Frankfurter Buchmesse nun doch an einem internationalen Symposium an diesem Wochenende teilnehmen. „Selbst wenn ich nur wenig Hoffnung habe, werde ich alles versuchen“, sagte Dai Qing am Donnerstag (10.9.) der Deutschen Presse-Agentur dpa in Peking. „Ich habe nur noch einen Tag und frage mich, ob ich noch ein Visum bekommen kann.“ Ihr fehle aber die formelle Einladung von der deutschen Seite.
Auf massiven chinesischen Druck hatten die deutschen Organisatoren die prominente Aktivistin ausgeladen und stattdessen für den Oktober auf die Buchmesse eingeladen. Zunächst sei sie dankbar gewesen, habe dann aber von der Verärgerung des deutschen PEN-Clubs über diesen Kompromiss gehört, begründete Dai Qing ihren Sinneswandel, dass sie jetzt doch weiter an dem Symposium über „China und die Welt“ im Vorfeld der Buchmesse teilnehmen will.
„Ich denke, dieses Arrangement ist ein Fehler der chinesischen Regierung, den sie schon oft begangen haben“, sagte Dai Qing. „Als chinesischer Staatsbürger will ich ihnen helfen, diesen Fehler wieder gutzumachen.“ (dpa/hel)