MÜNCHEN (BLK) – Thomas Medicus rezensiert in der „Süddeutschen Zeitung“ das Sachbuch „Damals in Ostpreußen“ von Andreas Kossert. Es handelt sich um das Begleitbuch der ARD-Serie „Das Sudetenland, Ostpreußen und die verlorene Heimat“.
Andreas Kossert konnte sich bereits mit seinem vor drei Jahren veröffentlichten Buch„Ostpreußen“ einen Namen machen, indem er die Geschichte Ostpreußens aus dem gängigen deutschtumsbezogenen Kontext herauslöste. Die Aufsehen erregenden Betrachtungen des fließend Polnisch sprechenden Historikers schlossen deutsche wie auch polnische Geschichtserinnerungen ein. Der Schwerpunkt seines neuen Buches „Damals in Ostpreußen“ liegt nun auf dem 20. Jahrhundert, dem Nationalsozialismus, dem Krieg, der Vertreibung und dem Untergang. Seine Kernthese lautet, dass mit dem Nationalismus des Kaiserreichs die multiethnische Kultur Ostpreußens beseitigt wurde und dadurch der Weg in den Abgrund vorgezeichnet war.
Wer Kosserts erstes und umfangreicheres Ostpreußenbuch kenne, könne sich das zweite sparen, meint der Rezensent. „Damals in Ostpreußen“ sei zwar ein gelungenes Buch, aber ein neuer Coup sei Kossert damit nicht geglückt. (jud/ang)
Literaturangaben:
KOSSERT, ANDREAS: Damals in Ostpreußen. Der Untergang einer deutschen Provinz. DVA, München 2008. 255 S., 19,95 €.
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