HAMBURG (BLK) – Er pafft unbeirrt dicken Zigarrenqualm in die Luft. Die Bemerkung der Frau neben ihm, sie sei gegen Rauch allergisch, stört ihn nicht weiter. Bis sie zur Selbsthilfe greift und ihm kurzerhand eine Flasche Selters über die 65-Dollar-Havanna kippt. Die Dame ist die Ärztin Hannah, dargestellt von Gudrun Landgrebe in der ARD-Komödie „Von ganzem Herzen“, die an diesem Freitag (20.3.) (20.15 Uhr) zu sehen ist.
„Nein, eine richtige Dame hätte das natürlich nicht getan“, sagt Gudrun Landgrebe lachend, nicht zuletzt in Erinnerung an diverse große Damen, die sie schon gespielt hat, bis hin zur Königin in „Störtebeker“ und „Schneewittchen“. Sie „kann eine spielen, ganz sicher“, aber: „Für eine richtige Dame bin ich von meinem ganzen Naturell her viel zu bodenständig.“
Dr. Dr. Hannah Blacher ist als erfolgsgewohnte Kardiologin von internationalem Rang vor allem karrierebewusst. Schon lockt eine absolute Top-Stelle in einer neuen Herzklinik. Zielbewusst, ohne groß nach links und rechts zu schauen, steuert sie sie an. Bis dann der Flegel mit der Zigarre ihren Weg kreuzt.
Den kann sie nicht ausstehen. Aber dann kann sie seinem Charme nicht widerstehen. Und ahnt nicht, dass der verlotterte Landstreichertyp in Wirklichkeit ein Bestseller-Autor ist, der für ein neues Buch recherchiert. Den Titel dazu hat er schon. Gleich nach dem Zusammenstoß mit Hannah fiel er ihm ein: „Die Drachenfrau“.
Den Schriftsteller Arthur Chalimar, stoppelbärtig mit leichtem Hemingway-Touch, spielt Christian Kohlund. Zum ersten Mal spielen er und Gudrun Landgrebe zusammen. Landgrebe über ihre Rolle: „Es tut schon ganz gut, mal so nach Herzen die durchgeknallte Zicke zu sein und manches rauslassen zu dürfen, was man sich privat nie erlauben würde.“
Die Rolle der Hannah steht am Ende einer längeren Filmpause. Landgrebe spielte Theater, wirkte in Hörspielen mit („Leider gibt es zu wenige“) und nahm – eine besondere Vorliebe von ihr – Hörbücher auf. Jetzt aber darf es wieder mehr Film sein. Schon Anfang März hatte sie als Pathologin einen kurzen Gastauftritt im ARD-Thriller „Kommissar LaBréa“, war davor neben Fritz Wepper in einem Film der Reihe „Mord in bester Gesellschaft“ zu sehen und spielte unter Hans- Christoph Blumenbergs Regie im Kino-Film „Warten auf Angelina“. (dpa/mon)