Von Dorit Koch
HAMBURG (BLK) – Für Dieter Bohlen versteht es sich von selbst, dass die Welt auf ein drittes literarisches Werk von ihm gewartet hat. „Ihr alle braucht mein Buch“, schreibt er in seinem jüngsten Werk. „Viele wollen Erfolg, die meisten wissen eben nur nicht, wie sie es anstellen sollen. Deshalb habe ich mir hier auch einen abgeschrieben.“ Bereits kurz nach Erscheinen landete „Der Bohlenweg. Planieren statt Sanieren“ in den Top Ten der Bestsellerliste. An diesem Freitag (17. oktober 2008) stellt er es auf der Frankfurter Buchmesse vor. „Nicht jeder kann Dieter Bohlen werden, aber jeder kann mehr erreichen“, sagte er im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur dpa.
Der Musikproduzent und Bestsellerautor, der bereits mit „Nichts als die Wahrheit“ und „Hinter den Kulissen“ für Aufsehen sorgte, gibt diesmal den Ratgeber in Sachen Geld und Karriere. „Mehr als zwei Biografien kann kein Mensch schreiben, also auch kein Poptitan“, meint er. Der Musiker, der in seinem Zuhause in Tötensen bei Hamburg, hunderte Goldene Schallplatten hat, will seinen Mitmenschen Tipps für die Karriere geben. „Das Schwierigste bei den meisten Menschen ist aber wohl, dass sie gar nicht wissen, was sie eigentlich erreichen wollen.“ Für ihn stand schon als Zehnjähriger fest, dass er mal einen Nummer-Eins-Hit schreiben wird.
Der 54-Jährige, der für seine bisweilen derben Sprüche bekannt ist, plädiert für Tugenden wie Fleiß und Disziplin. „Es gibt nur eine Wahrheit, und das ist Arbeit“, meint Bohlen. „Das Leben ist kein Ponyhof, es ist eine Baustelle. Es geht um Leistung, wer etwas anderes erzählt, der lügt.“ Er fordert die Jugendlichen auf, ihre Ausbildung nicht zu vernachlässigen. „Das ist eine Investition in die Zukunft. Entweder ich verliere gegen meinen inneren Schweinehund oder ich setze mich auf meinen Arsch und arbeite. Auch wenn ich die Früchte dafür erst Jahre später ernte.“ Er selbst sei auch nie nach Pleiten am Boden liegen geblieben: „Ich bin ja kein Teppich.“
Um nicht in der Ratgeber-Ecke zu landen und die Lektüre amüsanter zu machen, lässt Bohlen immer wieder eigene Anekdoten einfließen. „Erst einmal immer ein paar dröge Gesetzmäßigkeiten, dann wieder lustige Geschichten“, erklärt er sein Prinzip. „Ich will den Leuten auf unterhaltsame Art verklickern: Ihr müsst mehr arbeiten, um mehr Erfolg zu haben!“ Regelmäßig streut er Sprüche nach Dieter-Manier ein: „Hast Du Erfolg, hast du Geld, hast du Geld, hast du Autos, hast du Autos, hast du Frauen...“, erklärt er. Von „Streichelmenschen“, die nur nett sind, soll man sich fernhalten. „Ihr kennt ja meine Definition von nett: Nett ist die kleine Schwester von Scheiße.“
Auch bei Schimpfwörtern nimmt Bohlen kein Blatt vor den Mund. „Ich reiße manchmal durch mein großes Maul Sachen wieder ein. Aber ich kann mich einfach nicht verleugnen.“ Anders als bei seinen beiden ersten Büchern, die er gemeinsam mit der früheren „Bild“-Klatschkolumnistin Katja Kessler verfasst hat, ist er diesmal alleiniger Autor. „Für mich haben sich schon viele Träume erfüllt“, sagt Bohlen und bringt das Geheimnis der „Extrameile“ auf den Punkt: „Wenn die anderen aufhören, weil sie mit ihrer Leistung zufrieden sind, müsst ihr noch eine Meile extra laufen, um besser zu sein.“
Mit dem Buch will Bohlen mindestens in den Top Drei landen. „Ich glaube schon, dass ich das schaffe. Aber ich weiß natürlich, dass das mit diesem Werk schwerer ist als mit den anderen beiden.“ Es erscheine auf den ersten Blick nicht so spektakulär wie ein Buch, das den Voyeurismus der Menschen bediene. „Es wäre für mich relativ einfach gewesen, noch eine Nummer Eins in der Bestsellerliste zu haben. Dazu hätte ich nur ein bisschen mein Gedächtnis aufschließen und Geschichten über Kollegen herauskramen müssen. Aber wenn man das zweimal gemacht hat, reicht das.“