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DDR-Kabarettist Manfred Bartz tot

Bekannt durch Satiren in der Zeitung „Neues Deutschland“

© Die Berliner Literaturkritik, 14.01.10

BERLIN (BLK) - Der Kabarettist Manfred Bartz, langjähriger Autor der DDR-Bühnen Distel und Herkuleskeule, ist tot. Der seit 1982 in Hamburg lebende Bartz sei bereits am 30. Dezember im Alter von 75 Jahren gestorben, teilte sein Biograf, der Kabarett-Historiker Jürgen Klammer, am Mittwoch (13.01.) in Berlin mit. Bartz, Sohn einer von den Nationalsozialisten ermordeten Jüdin und des Kommunisten und DDR-Konteradmirals Erwin Bartz, wurde auch durch seine Satiren auf den Humorseiten der Zeitung „Neues Deutschland“ und der „Berliner Zeitung“ bekannt.

Nach politischen und privaten Enttäuschungen zog er sich 1970 in eine Berliner Gartenlaube zurück und führte ein Einsiedlerdasein. In seinen satirischen Schriften beschrieb er auf seine Weise die DDR-Realität. Im November 1979 wurde er von der Staatssicherheit verhaftet und zu sechs Jahren Haft verurteilt. Die Hilfsorganisation amnesty international wählte ihn im September 1980 zum „Gefangenen des Monats“. Nach seinem Freikauf durch die Bundesregierung im August 1982 lebte Bartz in Hamburg. 1985 veröffentlichte er den Gefängnisroman „Diogenes im Knast“. In diesem Frühjahr sollen seine „Anekdoten - die ein Bonzensohn erfährt“ erscheinen. (dpa/ros)


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