MARBACH (BLK) - Wie macht man das Thema Schicksal in der Literatur sichtbar? Das Deutsche Literaturarchiv in Marbach versucht es mit der Ausstellung „Schicksal. 7 mal 7 unhintergehbare Dinge“. Damit liefert es zugleich einen Beitrag zum 200. Todestag von Heinrich von Kleist („Michael Kohlhaas“). „Kein anderer Dichter seiner Zeit hat öfter und eindringlicher vom Schicksal gesprochen“, sagte Archiv-Direktor Ulrich Raulff am Donnerstag. Gezeigt würden nicht einfach Bücher mit dem Wort Schicksal im Titel, sondern Dinge aus dem Archiv, in denen sich ein Schicksal spiegelt. Zu sehen sind etwa Manuskripte, die noch von einem Blitz geschwärzt sind, oder Texte, die für den Autor schicksalhaft waren.
„Wir haben versucht, unsere Auswahl zu begründen und die Fäden sichtbar zu machen, die das einzelne Objekt und das enorme Thema verbinden“, sagte Raulff. Maschinen, die den Zufall generieren, sind ebenso dabei wie Spiele, die den Zufall einfangen, aber auch Horoskope und Talismane bekannter und unbekannterer Autoren. Keine Generation komme ohne den Begriff Schicksal aus, sagte Raulff. Eröffnet wird die Ausstellung am 5. Mai. (jjr/dpa)