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Der Verlust des Wertvollen

Jochen Schimmangs Roman „Das Beste, was wir hatten“

© Die Berliner Literaturkritik, 09.06.09

HAMBURG (BLK) – Am 24. Juni erscheint bei Edition Nautilus Jochen Schimmangs Roman „Das Beste, was wir hatten“.

Was geschieht, wenn man in der Mitte des Lebens von den politischen Ereignissen überholt wird und alles, was man bis dahin für selbstverständlich angesehen hat, ins Strudeln gerät? Jochen Schimmang erzählt die Geschichte von Leo Münks, Verfassungsschützer, und Gregor Korff, Ministerberater. Ihre Köln-Bonner BRD-Welt gerät mit der Wende ins Wanken: Gregor erfährt, dass seine große Liebe, die ihn Mitte der Achtzigerjahre plötzlich verlassen hat, ein Stasi-Spitzel war; und Leo Münks wird ein Freund aus Berliner Studententagen, der ein Germania-Denkmal in die Luft sprengen will, beinahe zum Verhängnis.

Jochen Schimmang, geboren 1948, studierte Politische Wissenschaften und Philosophie an der FU Berlin und lehrte an Universitäten und in der Erwachsenenbildung. Von 1978 bis 1998 lebte er in Köln, seit 1993 als freier Schriftsteller und Übersetzer. Jochen Schimmang lebt heute in Oldenburg. Seine schriftstellerische Arbeit wurde mit zahlreichen Preisen und Stipendien gefördert. (köh/mül)

Leseprobe:

©Edition Nautilus©

 

Es gab Kaffee aus einer Thermoskanne, der noch fast heiß war. Björn schenkte drei Tassen ein, und dann erzählte Gregor: wie er in Westberlin studiert hatte und bei einer der seltsamen kommunistischen Truppen gelandet war, von denen es damals so viele gab. Wie er durchs Fußballspielen Leo kennengelernt und seine Truppe verlassen hatte. Wie er sein Studium beendet und in Göttingen und später in Speyer gelehrt hatte, und wie er auf einer Tagung einen ranghohen Politiker kennengelernt hatte, der sein Chef werden sollte. Wie er von einer Frau, die er zu lieben glaubte, im Auftrag der Stasi bespitzelt wurde und wie das später herauskam. Wie er seinen besten Freund mit dessen Frau betrogen hatte und wie sie das schließlich beendet hatten. Wie sein Freund Carl in Schwierigkeiten geraten und verurteilt worden war. Wie sie, also Anita und er, seine Befreiung inszeniert hatten und wie man ihn nach Holland gebracht hatte. Wie er bei der Veranstaltung in Köln die Farbeier geworfen hatte. Manchmal, während er erzählte, gab es ungläubige oder amüsierte oder zustimmende oder angewiderte Reaktionen von Björn. Als er von Carls missglücktem Anschlag berichtete, sahen die beiden sich bedeutungsvoll an.

©Edition Nautilus©

Literaturangaben: SCHIMMANG, JOCHEN: Das Beste, was wir hatten. Edition Nautilus, Hamburg 2009. 320 S., 19,90 €.

Weblink:

Edition Nautilus


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