MADRID (BLK) – Eva Díaz Riobello rezensiert in der spanischen Zeitung „El Mundo“ den Thriller „El diablo en la ciudad blanco“ (deutscher Titel: „Der Teufel von Chicago“) von Erik Larson. Ein Roman über einen der ersten und grausamsten Serienmörder der Vereinigten Staaten.
Zwei Männer im Chicago des 19. Jahrhunderts: Daniel Burnham ist ein brillianter Architekt und dafür verantwortlich, anlässlich der Weltausstellung 1873 der „weißen Stadt“ zu neuem Prestige zu verhelfen. Der Mediziner Henry H. Holmes nutzt dieses Ereignis, um seine ganz eigenen, architektonischen Pläne zu verfolgen: der Bau eines als Hotel getarnten „House of Horrors“, in das er junge alleinstehende Frauen, die zur Weltausstellung angereist waren, lockt, um sie auf grausamste Weise zu töten. Der Serienmörder Henry H. Holmes ist ein reale historische Person, dessen Gräueltaten die junge Nation – Jack the Ripper war weit entfernt im alten Europa – desillusionierten und erschütterten.
Erik Larson wollte einen fundierten, gründlich recherchierten Roman schreiben, jedoch verliere er sich in Zahlen und Fakten, urteilt die Rezensentin. Positiv sei jedoch seine authentische Darstellung Chicagos zur Zeit der industriellen Revolution: Der technische Fortschritt und die Gier nach immer wieder neuen Spektakeln veranlassten sowohl Stararchitekten als auch Massenmörder zu dem Glauben, alles wäre möglich, bis schließlich beide die Realität völlig außer Augen verlieren. (jud/phi)
Literaturangaben:
LARSEN, ERIK: El diablo en la ciudad blanca. Lumeneditorial, Madrid 2005. 592 S.
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Rezension im Original