Paul Ekman: Ich weiß, dass du lügst. Was Gesichter verraten, Rowohlt Verlag, Reinbek 2011, Taschenbuch, 512 S., 11,99 €, ISBN 978-3-4996-2718-7.
Ulrich Schnabel: Muße. Vom Glück des Nichtstuns, Blessing Verlag, München 2010, 288 S., 19,95 €, ISBN 978-3-8966-7434-0.
Markus Barth: Der Genetiv ist dem Streber sein Sex und andere Erkenntnisse aus meinem Leben 2.0, Rowohlt Verlag, Reinbek 2011, Taschenbuch, 208 S., 8,99 €, ISBN 978-3-4992-5514-4.
Klaus Schweinsberg: Sind wir noch zu retten? Warum Staat, Markt und Gesellschaft auf einen Systemkollaps zusteuern, Finanzbuch Verlag, München 2010, 240 S., 19,95 €, ISBN 978-3-8987-9597-5.
Paul Ekman behauptet: „Ich weiß, dass du lügst“
Wem die Lüge im Gesicht geschrieben steht, der hat bei Paul Ekman schon verloren: Der Experte für nonverbale Kommunikation schildert in seinem Buch „Ich weiß, dass du lügst“, was Mimik, Körpersprache und Stimmlage über den Wahrheitsgehalt einer Aussage verraten. Für den Psychologen ist Lügen ein wesentlicher Bestandteil des menschlichen Lebens und keineswegs immer verwerflich. Sein Lügen-Kompendium ist informativ und anschaulich, vor allem in den Beispielen: So habe Adolf Hitler unbehelligt in die Tschechoslowakei einmarschieren können, weil er zuvor den britischen Premier Chamberlain über seine Kriegspläne getäuscht habe. Ekman diente als Vorbild für den Helden der TV-Krimiserie „Lie to me“ und hat die Produktion wissenschaftlich begleitet.
Buch für Gehetzte: „Muße. Vom Glück des Nichtstuns“
Zeit und Ruhe sind heute ein Luxus, den zu leisten sich die Menschen unter Arbeitsdruck und dem Zwang zur permanenten Erreichbarkeit zumeist versagen. Dabei haben Gehirnforscher festgestellt, dass Momente des Müßiggangs die Regeneration, den Einfallsreichtum und die Kreativität fördern. Der Wissenschaftsautor Ulrich Schnabel beschreibt in seinem Buch „Muße. Vom Glück des Nichtstuns“ die Ursachen der allgemeinen Zeitnot und gibt zahlreiche Tipps, wie man sich der Rastlosigkeit entziehen kann. Außerdem werden einige Repräsentanten aus Kunst, Wirtschaft und Sport porträtiert, die ihren Erfolg auch der Kunst des Müßiggangs verdanken.
Comedy: „Der Genitiv ist dem Streber sein Sex“
Als Headwriter für TV-Sendungen wie „Die Wochenshow“ oder „Ladykracher“ schneidert Markus Barth anderen Comedians die Gags auf den Leib. Dabei hat der am Main zwischen Fachwerk, Frankenwein und Frohsinn aufgewachsene Barth eine eigene Show und nun auch ein eigenes Buch: „Der Genitiv ist dem Streber sein Sex“ heißt das Sammelsurium an Beispielen für „brillante Stand up-Comedy“ (Tommy Jaud). Darin lässt er die Leser an seinen „Erkenntnissen aus meinem Leben 2.0“ teilhaben, nimmt Maria Furtwängler, David Beckham oder Guido Westerwelle auf die Schippe und räsoniert über Franz Kafka, den „Li-La-Launebär der Literatur“.
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Wirtschaftsexperte fragt: „Sind wir noch zu retten?“
Angesichts des maroden Euro, der Schuldenkrise, der Vergreisung der Gesellschaft und ungenügenden Integration von Migranten sieht der Wirtschaftswissenschaftler Klaus Schweinsberg den Boden des Wohlstands und des Friedens wanken. In seinem Buch „Sind wir noch zu retten?“ erklärt er, „warum Staat, Markt und Gesellschaft auf einen Kollaps zusteuern“. Schweinsberg liegt Panikmache fern, wohl aber will er die Öffentlichkeit für die aktuelle Instabilität sensibilisieren. Dazu stellt er die Frage, was jeder Einzelne tun kann. Der Wirtschaft kommt nach Überzeugung des Autors, der viele Jahre Chefredakteur des Magazins „Capital“ war, besondere Verantwortung zu.