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Die Seele des Kriegers

Yasmina Khadras „Die Sirenen von Bagdad“ liefert ein Psychogramm eines Terroristen

© Die Berliner Literaturkritik, 25.06.08

 

ZÜRICH (BLK) – Innenansichten des islamischen Terrorismus liefere Yasmina Khadra mit seiner Trilogie „Logik des Terrorismus“. Mit dem von der „Neuen Zürcher Zeitung“ („NZZ“) rezensierten Band „Die Sirenen von Bagdad“ beschließe er die Reihe zum Thema.

Diesmal habe er den Irak-Krieg als Schauplatz gewählt. Begleitet werde ein kleiner Beduinenjunge aus einem kleinen irakischen Wüstendorf, wie er vom eigentlich friedliebenden Menschen zu einem Djihadkämpfer reift, schreibt der Rezensent. Während einer nächtlichen Razzia amerikanischer Soldaten sieht er seinen Vater entblößt – eine Unmöglichkeit laut den „Gesetzen seiner Kultur“. Sowieso als Weichling im Dorf verschrien trachte er danach, der verloren gegangenen Ehre genüge zu tun. Sein Weg führe den Jungen alsbald nach Bagdad, wo er sich dem Djihad anschließen wird.

Khadras Anliegen sei es, dem Westen zu verdeutlichen, wie viele Wege es gebe, ein Attentäter zu werden. Die „Blindheit“ oder „Ignoranz“ des Abendlandes der arabischen Kultur und dessen Ehrenkodex mit Blutrache gegenüber provoziere viele Missverständnisse, befindet der Rezensent. (sat/wip)

Literaturangaben:
KHADRA, YASIMA: Die Sirenen von Bagdad. Roman. Aus dem Französischen von Regina Keil-Sagawe. Nagel & Kimche, Zürich 2008. 315 S., 19,90 €.

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