HAMBURG (BLK) - Gemischtes Doppel: Das ZDF bestückt seine neue Literatursendung „Die Vorleser“ künftig mit einer Moderatorin und einem Moderator: Amelie Fried, zuletzt elf Jahre lang für die Radio-Bremen-Talkshow „3 nach 9“ aktiv, und Ijoma Mangold, stellvertretender Feuilleton-Chef der Wochenzeitung „Die Zeit“, werden sich künftig sechsmal pro Kalenderjahr jeweils 30 Minuten immer freitagabends literarisch die Bälle zuspielen. In diesem Jahr sind fünf Sendungen geplant, die erste ist am 9. Juli um 22.30 Uhr.
Als „Shoppingkanal“ für Bücher wolle sie „Die Vorleser“ nicht verstanden wissen, sagte Fried bei der Präsentation der Sendung am Donnerstag im ehemaligen Hamburger Hauptzollamt, das künftig die Kulisse bilden und Platz für 130 Gäste bieten wird. Fried, Jahrgang 1958, und Mangold, Jahrgang 1971, treten die Nachfolge von Elke Heidenreich mit ihrer Sendung „Lesen!“ an, von der sich das ZDF nach Heidenreichs Kritik am Sender getrennt hatte.
Seit Ende 2008 stehe das ZDF mit seinen Literaturformaten unter Beobachtung, sagte Kulturchef Peter Arens. Das habe natürlich etwas mit den Vorgängen um Heidenreich zu tun, aber auch damit, dass das ZDF mit ihrer Sendung „Lesen!“ und dem Vorgängermodell „Das literarische Quartett“ mit Marcel Reich-Ranicki, Sigrid Löffler und Hellmuth Karasek Maßstäbe gesetzt habe.
Fried und Mangold seien beim ZDF die erste Wahl gewesen und hätten sofort zugesagt. Beide wollen in ihren Sendungen kontroverse Gespräche über Neuerscheinungen führen. Der Unterschied zwischen beiden bestehe schon darin, „das der eine jünger, die andere älter ist, der eine Mann, die andere Frau und der eine Kritiker und die andere Leserin“ sei. Jeweils fünf Bücher werden pro Sendung besprochen, es folgen in einer Sonderkategorie „drei Bücher in drei Minuten“.
In jeder Ausgabe der „Vorleser“ begrüßen die beiden einen Gast, in der ersten ist es der Schauspieler Walter Sittler, der sein Lieblingskinderbuch mitbringt: „Als ich ein kleiner Junge war“ von Erich Kästner.(ber/rud)