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Nietzsche-Zentrum eröffnet

© Die Berliner Literaturkritik, 15.10.10

NAUMBURG (BLK) - Ein neues Nietzsche-Dokumentationszentrum in Naumburg (Sachsen-Anhalt) soll der Wissenschaft künftig die Auseinandersetzung mit Leben und Werk des Philosophen Friedrich Nietzsche erleichtern. Grundstock ist die rund 7000 Bände, Aufsätze und Artikel umfassende Bibliothek des US-Germanisten Richard Frank Krummel. Sie wurde von der Stadt Naumburg angekauft und gilt als die größte Privatsammlung zur Nietzsche-Rezeption des 20. Jahrhunderts im deutschsprachigen Raum.

Nietzsche (1844-1900) hatte in dem in direkter Nachbarschaft zum Dokumentationszentrum gelegenen letzten Wohnhaus der Familie einen Teil seiner Kindheit und Jugend verbracht. Von 1890 an wurde er hier als geistig Umnachteter sieben Jahre lang von seiner Mutter Franziska bis zu ihrem Tod gepflegt. Seit 1994 ist in dem Gebäude ein Museum untergebracht.

Das Dokumentationszentrum wird von der Naumburger Friedrich- Nietzsche-Stiftung fachlich betreut. Nietzsche sei ein Philosoph des Wagemuts und ein Denker des Risikos gewesen. Das Haus stehe in dieser Tradition, sagte Stiftungsdirektor Andreas Urs Sommer bei der Eröffnung am Donnerstag. „Das Zentrum soll nicht nur ein Archiv der Vergangenheit sein, sondern auch ein Laboratorium und eine Pflanzstätte für die Zukunft.“ Bis zum Sonntag gibt es in Naumburg einen Nietzsche-Kongress mit Teilnehmern aus 18 Ländern. (bal)


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