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Dokumente von Literaturnobelpreisträger Hamsun eventuell gefälscht

Hamsun wurde wegen seiner Unterstützung für die deutschen Nationalsozialisten wegen Landesverrats verurteilt

© Die Berliner Literaturkritik, 09.05.08

 

OSLO (BLK) – Ein Nachruf auf einen Nazi-Kollaborateur, den der norwegische Literaturnobelpreisträger Knut Hamsum (1859-1952) verfasst haben soll, ist möglicherweise eine Fälschung. Wie die Zeitung „Aftenposten“ am Freitag (9. Mai 2008) berichtete, hat die Osloer Nationalbibliothek mehrere Dokumente der norwegischen Polizei übergeben. Unter anderem handele es sich um eine Handschrift, in der Hamsun im Oktober 1945 seinen als Nazi-Kollaborateur hingerichteten Landsmann Vidkun Quisling gewürdigt haben soll.

Die jetzt der Polizei übergebenen Texte hatte die Nationalbibliothek 2006 über das Osloer Norlis-Antiquariat einem Privatsammler für 500.000 Kronen (64.000 Euro) abgekauft. Auch zahlreiche jetzt ebenfalls als Fälschungen entlarvte Briefe des norwegischen Dramatikers Henrik Ibsen (1828-1906) wurden über diesen Sammler und das Antiquariat an die Öffentlichkeit gebracht.

Hamsun wurde wegen seiner Unterstützung für die deutschen Nationalsozialisten nach der Befreiung Norwegens wegen Landesverrats verurteilt. Er bezeichnete Hitler noch nach dessen Selbstmord 1945 in einem veröffentlichten Nachruf als „reformatorische Gestalt höchsten Ranges“. In der norwegischen Berichterstattung über die jetzt bekannt gewordene Affäre wurde auch auf die Veröffentlichung gefälschter „Hitler-Tagebücher“ 1983 in der Bundesrepublik hingewiesen. (dpa/wip)


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