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Doris Lessing: Nobelpreis ein „verdammtes Desaster“

Ein Großteil des Preisgeldes (mehr als eine Million Euro) sei schon aufgebraucht

© Die Berliner Literaturkritik, 13.05.08

 

LONDON (BLK) – Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing hält die renommierte Auszeichnung für ein „verdammtes Desaster“. „Alles, was ich noch mache, ist Interviews zu geben und fotografiert zu werden“, sagte die 88-Jährige in einem Radiointerview, das an diesem Montag (12. Mai 2008) ausgestrahlt wurde. Ihr Leben werde ständig gestört, seit sie im vergangenen Oktober den Nobelpreis gewonnen hat. Damals hatte die britische Schriftstellerin die Auszeichnung noch einen „Royal Flush“, also das höchste Blatt beim Pokern, genannt.

Ein Großteil des Preisgeldes (mehr als eine Million Euro) sei schon aufgebraucht und an ihre Kinder, Enkel und Familie weitergegeben. „Es wird alles in zwei Jahren weg sein“, sagte Lessing Radio 4. „Ich sollte es sowieso loswerden, sonst nimmt es sich nur die Steuerbehörde.“

Lessing schaffte Anfang der 60er Jahre den Durchbruch mit dem Roman „Das goldene Notizbuch“. Die Autorin betonte in dem Interview, ihr neuestes Buch „Alfred & Emily“ sei auch ihr letztes. „Ich habe keine Zeit mehr zu schreiben, ich habe auch keine Energie mehr dazu.“

Lessing stand lange Zeit mit dem Nobelkomitee auf Kriegsfuß. Sie erklärte selbst immer wieder, dass die Schwedische Akademie sie nicht ausstehen könne. Die Auszeichnung mit dem Nobelpreis kam für Lessing, die vielen Feministinnen als Vorbild gilt, daher überraschend. (dpa/wip)


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