BERLIN (BLK) – Das „TLS“ rezensiert ein biografisches Buch über Erika und Klaus Mann, ferner bespricht die „Times“ „Alfred & Emily“, eine literarische Auseinandersetzung der Nobelpreisträgerin Doris Lessing mit ihren Eltern. Die „NYT“ sagt, dass es Nam Le als seine ethische Pflicht ansehe, von seinen Erlebnissen aus Vietnam zu berichten.
„New York Times“
Das „Sunday Book Review“ der „NYT“ rezensiert Brian Halls biografischen Roman „Fall of Frost“ über den Pulitzerpreisträger Robert Frost (1874-1963). Halls Text erzähle in fragmentarischen Teilen von Frosts Leben, manchmal in ausgedehnten Erzählungen, dann wieder versetzt er seine Texte mit Teilen von Gedichten, Interviews, Korrespondenzen und Traumgebilden, berichtet der Rezensent. Halls halbherzige Passagen könnten jedoch kein Gegengewicht zu Frosts eigener poetischer Stimme bilden, urteilt der Rezensent abschließend.
Die „NYT“ bespricht das Buch „Nixonland“ von Rick Perlstein. Nixon erscheine in diesem Buch wie ein Gott, nicht wegen Eigenschaften wie Unfehlbarkeit und Gnade, sondern weil er in Perlsteins „mental universe“ die Erklärung für „alles“ zu sein scheint, schreibt der Rezensent George F. Will. Perlsteins energetisches Vorgehen hätte etwas Gutes: Es könnte die kulturelle Hypochondrie heilen, für die so viele Amerikaner, Perlstein eingeschlossen, anfällig wären, schreibt die „NYT“.
Patricia Cohen berichtet von einem Essen mit Nam Le und einem Gespräch über sein Buch „The Boat“. Das Fremde im Vertrauten und das Vertraute im Fremden sehen zu können, sei eine besondere Stärke des vietnamesischen Schriftstellers Nam Le, berichtet Cohen. Der Autor sehe es als seine ethische Pflicht an, von seinen Erlebnissen aus Vietnam zu berichten, schreibt die Rezensentin. Die Paradoxien halten Les Geschichten lebendig und spannend, lobt die Rezensentin. Diese würden dem Leser Hoffnung vermitteln.
„Times“
Die „Times“ bespricht das Buch „Alfred & Emily“ der Literaturnobelpreisträgerin Doris Lessing. Ein Part sei Fiktion, der andere bestehe aus Memoiren, beide würden auf den Leben von Doris Lessings Eltern basieren. Der Charakter der Mutter sei der sympathischere, während der Vater ein wenig abstrakt bliebe, meint die Rezensentin. Es sei faszinierend, dass die Autorin in diesem Buch ihre Leser an der intimsten Stelle des persönlichen Erzählens teilhaben lässt, staunt die Rezensentin.
„Times Literary Supplement“
Das „TLS“ berichtet über Andreas Weiss’ biografisches Buch der Geschwister Erika und Klaus Mann, „In the Shadow of the Magic Mountain“. Der Rezensent Ian Brunskill resümiert zuerst die biografischen Angaben zu den Geschwistern Mann. Die Geschwister Erika und Klaus wären von Beginn an unzertrennlich gewesen. Im Weiteren könnten die unablässige Anfeindung von Thomas Mann und der Enthusiasmus für Erika und Klaus manchen Leser nicht überzeugen, erklärt Brunskill. Trotzdem sei die faszinierende Geschichte der Beiden außerhalb der Memoiren und Essays der Manns selten mit mehr Verständnis erzählt worden. (fri/lea/wip)
Literaturangaben:
HALL, BRIAN: Fall of Frost. Viking, New York 2008. 340 S., 25,95 $.
LE, NAM: The Boat. A World of Stories from a Son of Vietnam. Alfred A. Knopf Verlag, New York 2008. 272 S., 22.95 $.
LESSING, DORIS: Alfred & Emily. Fourth Estate Ltd, London 2008, 288 S., £ 16,99.
PERLSTEIN, RICK: Nixonland. The Rise of a President and the Fracturing of America. 881 S. Scribner, New York 2008. 37.50 $.
WEISS, ANDREA: In the Shadow of the Magic Mountain: The Erika and Klaus Mann Story. University of Chicago Press, Chicago 2008. 310 S., 27,50 $.
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