BERLIN (BLK) - Sabine Kuegler, bekannt geworden als „Dschungelkind“, denkt noch oft an ihre Kindheit und Jugend im Urwald von West-Papua zurück. Das Besondere sei die Verbundenheit mit der Natur gewesen, sagte die 39-Jährige in einem Interview mit der Deutschen Presse-Agentur dpa. Mit der Rückkehr nach Deutschland habe sie eine Zeitreise gemacht. „Eine Reise von der Steinzeit in die moderne Welt.“ Sie sei im Urwald in einer Kultur aufgewachsen, in der es andere Werte gegeben habe. „Hier, in dieser Welt, geht alles um Äußerlichkeiten, was für ein Auto wir fahren, wie wir gekleidet sind. Alles, was wir sehen können, ist von Bedeutung.“
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Beim Stamm der Fayu sei es umgekehrt gewesen: „Alles, was man nicht sehen kann, hatte eine Bedeutung. Innerliche, emotionale Verletzungen: ein ganz großes Thema dort.“ Körperliche Verletzungen dagegen seien „total ignoriert“ worden. „Wenn hier jemand emotionale Probleme hat, hat das keine Bedeutung. Der bekommt noch einen oben drauf. Beide Extreme aber sind falsch und wir müssten eigentlich eine Balance aus diesen finden.“
Am 17. Februar kommt der Film „Dschungelkind“ in die Kinos. Er basiert auf Kueglers gleichnamigem Roman, der 2005 ein Bestseller wurde. (swe/dpa)