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Auszeichnung für Erich Loest

Der Schriftsteller sei ein „Chronist deutscher Geschichte“

© Die Berliner Literaturkritik, 25.11.09

GIESSEN(BLK) - Der Schriftsteller Erich Loest hat am Dienstagabend die Ehrendoktorwürde der Universität Gießen erhalten. Der 83-Jährige habe mit seinem Wirken einen Beitrag zur politischen Wende 1989 sowie zur inneren Einheit Deutschlands geleistet, begründete der Fachbereich Sprache, Literatur und Kultur der Hochschule die Verleihung.

Loest zeichne sich durch seine Unbeugsamkeit und Zivilcourage aus und sei ein „unbestechlicher Chronist deutsch-deutscher Geschichte“. Zudem habe er sich um die Literatur- und Kulturwissenschaft verdient gemacht. Loest nahm die Auszeichnung mit Dank und Selbstironie entgegen: „Ich finde diese Ehrung völlig berechtigt.“

In seinen Romanen, Erzählungen und autobiografischen Erinnerungen setzt sich der Autor insbesondere mit der deutschen Teilung und der Wiedervereinigung auseinander. In der Laudatio wurden seine klare Sprache und die genauen Beschreibungen gewürdigt, die „authentische Einblicke in die deutsche Geschichte“ ermöglichten. Aus Anlass der Ehrenpromotion findet an der Universität Gießen eine Tagung statt, in der Loests Werk im Mittelpunkt steht.

Erich Loest, geboren 1926 im sächsischen Mittweida, veröffentlichte 1950 seinen ersten Roman „Jungen, die übrigblieben“ und war seither als freier Autor tätig. Er war Vorsitzender des Schriftstellerverbandes Leipzig und SED-Mitglied. Nach den Ereignissen um den 17. Juni 1953 nahm er eine kritische Haltung gegenüber der DDR-Politik ein und war Repressalien ausgesetzt. Wegen angeblicher „konterrevolutionärer Gruppenbildung“ wurde er 1957 zu mehreren Jahren Haft mit striktem Schreibverbot verurteilt. 1981 siedelte er in die Bundesrepublik über. (dpa/wer)

Weblink: 

Universität Gießen


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