FRANKFURT AM MAIN (BLK) – Oskar Bätschmanns bebilderte Gesamtdarstellung des venezianischen Malers Giovanni Bellini (1430-1516) bespricht die „Frankfurter Allgemeine Zeitung“. Die Rezensentin Christine Tauber lobt: Bätschmanns Buch weise dieselben Qualitäten auf wie Bellinis „Allegoria sacra“. Dem Leser öffne sich ein weites Feld der Überlegungen und Darstellungen, das ihn selbst kreativ werden lasse.
Bätschmann liefere mit seinem Buch eine „thematisch klug pointierte Gesamtdarstellung“ Giovanni Bellinis, welcher als Begründer der venezianischen Hochrenaissance-Malerei gilt, lobt die Rezensentin. Den Fokus der Studie bildeten Bellinis Selbstverständnis, spezifisch ästhetische Probleme sowie das „Verhältnis von Werk und Betrachter“. Bätschmann rekonstruiere soziale, wirtschaftliche und historische Hintergründe und räume so mit „Konfusionen“ in Bezug auf Alter und sozialen Status auf. Eine detaillierte Chronologie im Anhang entlaste den Text von „den Lesefluss störenden“ Literaturdebatten und biografischen Informationen. Weiterhin gehe er der „quasimusikalischen Harmonie in den Bildern Bellinis“ nach, berichtet Tauber. Er dokumentiere „schlagend“ die Entwicklung der stetigen „Aufwertung der freien künstlerischen Phantasietätigkeit“ in Bellinis Werken. Dabei streue Bätschmann immer wieder Beschreibungen ein und erwecke somit „Bellinis Bilder zum Leben“.
Bätschmanns Buch sei eine „spannende Präsentation der künstlerischen Leistung Bellinis“, rühmt die Rezensentin. „Beckmesserische Diskussionen“ über Datierungen blieben aus; der Text besteche vielmehr durch die „Beschränkung auf das Interessante“. Erfreulicherweise betreibe Bätschmann „keine Attribuzzlerei“, stellt Tauber weiter fest. Den einzigen Kritikpunkt in dem „lesenswerten“ Buch fand Tauber im Untertitel „Meister der venezianischen Malerei“. Dieser sei „etwas unzeitgemäß-bildungsbürgerlich“. (mir/wip)
Literaturangaben:
BÄTSCHMANN, OSKAR: Giovanni Bellini. Meister der venezianischen Malerei. Verlag C.H. Beck, München 2008. 255 S., 58 €.
Verlag