Ein Klassiker der Kunstgeschichte

Einige der bekanntesten Werke Giorgio Vasaris wurden neu übersetzt

BERLIN (BLK) - Vor über 500 Jahren habe der Italiener Giorgio Vasari die Malerei seines Landes "entdeckt und beschrieben", so Martin Warnke in seiner am 9. Juni 2004 erschienenen Rezension in der "Zeit". Nun sind einige der Werke Vasaris neu übersetzt worden.

Mit der weltweit einmaligen Übersetzung der Werke des Künstlers und Kunsthistorikers zeige die deutschsprachige Geisteswissenschaft, dass sie immer noch höchst beachtliches leisten könne. Die Übersetzung von Giorgio Vasaris Schriften sei "gut lesbar" und "zuverlässig", "ohne pedantisch zu sein". Giorgio Vasari, der über lange Zeit "falsifiziert" und "ausgebeutet" worden sei, nähme sich in der neuen Ausgabe angenehm theoretisch aus. Mit dieser könne selbst die neue Kunstwissenschaft zufrieden sein, die dies gewöhnlich erst wäre "wenn sie einem Kunstwerk ein Theorem unterstellen" könne.

Die Bände der neuen Vasari-Übersetzung seien reich bebildert und kommentiert. Sie seien zu empfehlen. Jeder, der in eine Kirche gehe und "unwillkürlich" von Gotik spreche, berufe sich letztendlich auf Vasari, so der Rezensent. Bedauerlich sei nur, dass es ungewiss sei, ob die Neuedition zu einer Gesamtausgabe ausgebaut werden würde. (art/mir)

Literaturangaben:
VASARI, GIORGIO: Kunstgeschichte und Kunsttheorie. Übersetzt aus dem Italienischen von Victoria Lorini. Klaus Wagenbach, Berlin 2004. 288 S., 13,90 €.
VASARI, GIORGIO: Das Leben des Jacopo Pontormo. Übersetzt aus dem Italienischen von Victoria Lorini. Klaus Wagenbach, Berlin 2004. 144 S., 11,90 €.
VASARI, GIORGIO: Das Leben des Parmigianino. Übersetzt aus dem Italienischen von Matteo Burioni und Katja Burzer. Klaus Wagenbach, Berlin 2004. 90 S., 10,90 €.
VASARI, GIORGIO: Das Leben des Raffael. Übersetzt aus dem Italienischen von Hanna Gründler und Victoria Lorini. Klaus Wagenbach, Berlin 2004. 204. S., 12,90 €.