Werbung

Werbung

Werbung

Eklat um Hochhuth

Angestellte wollten dem Dramatiker den Zugang zum Haus verweigern

© Die Berliner Literaturkritik, 20.08.09

BERLIN (BLK) - Bei einem Presseauftritt des Dramatikers Rolf Hochhuth („Der Stellvertreter“) ist es am Donnerstag im Berliner Ensemble (BE) zu einem Eklat gekommen. Angestellte des von Claus Peymann geleiteten Theaters am Schiffbauerdamm wollten Hochhuth und den Journalisten den Zutritt zum BE, das noch in den Theaterferien ist, für die von Hochhuth einberufene Pressekonferenz verweigern. Intendant Peymann war noch in Urlaub.

„Holt die Polizei, wenn man mich hier rausschmeißen will!“, rief der sichtlich erregte 78 Jahre alte Dramatiker. „Ich bin der alleinige Besitzer dieses Hauses. Schließen Sie sofort auf, sonst fliegen Sie als erste raus!“ Nach einigem erregten Hin und Her konnte die Pressekonferenz vor laufenden Kameras im ehemaligen Brecht-Theater stattfinden.

Hochhuth ist über die von ihm gegründete Ilse-Holzapfel-Stiftung Eigentümer der Immobilie am Schiffbauerdamm, die er an das Land Berlin vermietet hat. Peymann (72) ist damit quasi Untermieter. Vor einer Woche hatte Hochhuth Peymann vergeblich per Einstweiliger Verfügung dazu zwingen wollen, ihm das Theater für einige Tage im August zur Verfügung zu stellen.

Der Dramatiker wollte dort sein Stück „Sommer 14“ über die Vorgeschichte des Ersten Weltkriegs in eigener Regie aufführen, das jetzt am Sonntag in dem Veranstaltungszentrum Urania Premiere hat. Inzwischen hat Hochhuths Anwalt Uwe Lehmann-Brauns Berufung eingelegt, worüber an diesem Freitag vor dem Berliner Kammergericht verhandelt wird, wie der Anwalt im BE mitteilte. Außerdem hat Hochhuth den Pachtvertrag für das BE „fristlos gekündigt“, wie er mitteilte. Der Vertrag läuft eigentlich bis Ende 2012 mit einer Option auf weitere 15 Jahre. (dpa/ber/mül)


Bookmark and Share

BLK mit Google durchsuchen: