NEW YORK (BLK) - Google will schon zur Jahresmitte den Verkauf von elektronischen Büchern beginnen und damit Anbietern wie Amazon, Apple und dem Buchhändler Barnes & Noble Konkurrenz machen. Nach Aussage von Google-Manager Chris Palma im „Wall Street Journal“ startet der seit längerem geplante Online-Laden „Google Editions“ im Juni oder Juli. Wann der Dienst in Deutschland verfügbar sein wird, sei aber noch unklar, sagte ein Sprecher am Mittwoch (5.5.). Mit der umstrittenen Google-Buchsuche hat der neue Laden nichts zu tun.
Nutzer können Titel, die sie in Googles Buchsuche finden, direkt erwerben. Zudem haben Buchhändler die Möglichkeit, den Online-Dienst auf ihrer eigenen Website einzubinden. Bei Verkäufen erhalten sie einen Anteil vom Umsatz.
Anders als bei der Konkurrenz sollen Nutzer ihre Bücher auf allen internetfähigen Geräten lesen können - egal PC, Multimedia-Handy oder anderen mobilen Geräten. Der Abruf erfolgt über den Internet-Browser. Ob darüber hinaus Applikationen für Smartphones oder Apples Tablet-Computer iPad geplant sind, verriet das Unternehmen nicht. Unklar ist laut „Wall Street Journal“ vom Dienstag (4.5.) auch noch, ob Google die Preise festsetzt oder die Verleger.
Bis dato dominiert Amazon mit seinem Lesegerät Kindle den US-Markt für elektronische Bücher. Mit dem seit einigen Wochen verkauften iPad drängt auch Apple in dieses Segment. Neben der Auswahl der Titel gilt der Preis als entscheidendes Erfolgsmerkmal.
Im Gegensatz zu Apple und Amazon hat Google wenig Erfahrung mit dem Verkauf von Produkten und Software. Der Internet-Riese betreibt lediglich einen Online-Laden für Handy-Applikationen, vermarktet Unternehmenssoftware und verkauft das eigene Mobiltelefon Nexus One. Allerdings verfügt Google mit „Checkout“ über ein Bezahlsystem, über die das Unternehmen Käufe abwickeln kann.
Der Buchladen startet unabhängig von dem umstrittenem Projekt „Google Books“, für das der Suchmaschinenbetreiber Millionen teils noch urheberrechtlich geschützte Bücher digitalisiert. Es ist derzeit Gegenstand eines komplexen rechtlichen Verfahrens in den USA und der EU, in dem Google den Buchautoren und Verlagen einen Vorschlag zur Beteiligung an den Erlösen gemacht hat. Verleger und Autoren waren gegen das Projekt Sturm gelaufen. (dpa/jos)
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