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Engagement für Afrika

Mankell lobt Köhler

© Die Berliner Literaturkritik, 26.06.09

BERLIN (BLK) — Der schwedische Schriftsteller Henning Mankell hat das Afrika-Engagement von Bundespräsident Horst Köhler gewürdigt. „Herr Köhler hat mit seinen Reisen nach Afrika — und auch abseits davon — unglaublich viel für den afrikanischen Kontinent getan, er hat uns gezeigt, wie Afrika wirklich ist: jenseits der Nachrichten aus den Zeitungen“, sagte der Krimi-Autor (Kommissar Wallander) am Mittwochabend (24.6.) in Berlin bei der Eröffnung der „Mosambik-Woche in Deutschland“. Daran nahm im Konzerthaus am Gendarmenmarkt auch der Außenminister Mosambiks, Odemiro Baloi, teil. Mankell lebt in Schweden und seit zwölf Jahren auch in Mosambiks Hauptstadt Maputo.

In Europa lese er über Afrika immer nur Nachrichten über Katastrophen und Armut. „Ich lese nie, wie Afrikaner wirklich leben. Nichts macht mich wütender! Wann kann ich endlich davon lesen, wie Afrikaner leben, wie sie lieben, tanzen, singen — wie Afrikaner träumen!“ Natürlich habe Mosambik auch Probleme, sagte Mankell. „All das hat eine lange Geschichte und seine Gründe.“ Aber Mosambik sei grundsätzlich ein reiches Land, nicht nur wegen der Bodenschätze. „Es ist vor allem reich an kulturellem Ausdruck. Die Kultur ist wahrscheinlich Mosambiks wertvollste Ware.“

Er sei vor 25 Jahren nach Mosambik gekommen und habe in all den Jahren „nicht ein einziges Mal ein Gefühl von Rassismus gegen mich verspürt. Nicht ein einziges Mal! Es ist dagegen noch nicht lange her, da musste — hier ganz in der Nähe Berlins — ein Mosambikaner völlig grundlos sterben. Wir Europäer haben noch viel von Mosambik zu lernen, zum Beispiel wenn es um Urteile aufgrund der Hautfarbe eines Menschen geht.“

Bis zum 30. Juni präsentiert sich Mosambik erstmals mit einer umfangreichen Kulturveranstaltung in Deutschland. Dazu gehören Tanz- und Theatergruppen und Kunstausstellungen, in Berlin unter anderem im Haus der Kulturen der Welt und im Kesselhaus der Kulturbrauerei. Außerdem wird das Teatro Avenida aus Maputo, das Mankell seit Jahren leitet, am 28. Juni mit Mankells Theaterstück „Noras Töchter“ in Stuttgart gastieren. Wirtschaftstage finden in Hamburg und München, Lesungen auch in Aachen, Köln und Stuttgart statt. (dpa/köh/mül)


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