LONDON (BLK) – Die Manuskripte ihrer beiden ersten Romane fielen bei den Verlagen durch. Den dritten Roman schrieb die Australierin Kate Morton (32) dann eigentlich nur noch für sich selbst – und landete einen Bestseller. Ihr Debütroman „Das geheime Spiel“ wurde in mehr als 25 Sprachen veröffentlicht, war ein Verkaufsschlager in Großbritannien und wurde für den British Book Award nominiert. Die Filmrechte gingen nach Hollywood. Die Messlatte für Mortons folgendes Buch war also hoch, doch die 32-Jährige übertraf die Erwartungen. Ihr Roman „Der verborgene Garten“ schnellte 2008 nach Erscheinen in Großbritannien auf die Nummer 1 der „Times“-Bestseller-Liste. Nun will Morton den deutschen Markt erobern. Am 29. Januar erscheint ihr neues Buch in Deutschland.
Eigentlich wollte die dunkelhaarige zierliche Frau mit dem gewinnenden Lächeln ja Schauspielerin werden. „Aber ich änderte meine Meinung, denn was ich spielen wollte, war beispielsweise Shakespeare, und in Australien gab es da nicht so viele Möglichkeiten“, erinnert sie sich. Als sie mit dem Schreiben begann, war ihr sofort klar, dass es das ist, was sie machen wollte. „Ich habe darüber sogar das Essen vergessen.“ Dass sie nach den beiden ersten gescheiterten Versuchen doch noch zu einer Erfolgsautorin wurde, kam für sie überraschend. „Der Erfolg lag jenseits meiner wildesten Erwartungen.“
Ihr Debütroman „Das geheime Spiel“ verkaufte sich seit seinem Erscheinen in Deutschland Ende 2007 als Taschenbuch rund 100 000 mal. Ihr zweites Werk „Der verborgene Garten“ („The Forgotten Garden“) geht mit einer Auflage von 50 000 Stück an den Start. Das 640-Seiten- Werk dreht sich um drei Frauen und spielt in der Gegenwart sowie Anfang und Mitte des 20. Jahrhunderts. Morton verknüpft die Geschichte der drei Frauen und die drei Zeitstränge zu einem spannenden, geheimnisvollen Roman voller unerwarteter Wendungen.
Als Nell Andrews im Alter von 95 Jahren stirbt, erfährt ihre Enkelin Cassandra, dass ihre Großmutter ein Findelkind war, das während des Ersten Weltkriegs mit einem Flüchtlingsschiff aus London nach Australien kam. Cassandra begibt sich auf die Suche nach der wahren Herkunft ihrer Großmutter und stößt bei ihren Recherchen auf eine weitere Frau, eine geheimnisvolle Kinderbuchautorin, deren Geschichte auch der Schlüssel zu Cassandras Nachforschungen ist.
Die Idee für den Roman entspringt Kate Mortons eigener Familie: „Meine Großmutter fand mit 21 Jahren heraus, dass ihr Vater nicht ihr biologischer Vater ist. Das hat sie so ergriffen, dass sie das Geheimnis aus Scham für sich behalten hat, bis sie alt war“, erinnert sich Morton.
Ende letzten Jahres recherchierte Morton, die mit ihrem Mann Davin, einem Musiker, und ihren beiden Söhnen Oliver und Louis im australischen Brisbane lebt, in London für ihren nächsten Roman. Noch ist die Architektur des neuen Werks nicht fertig, aber eines verriet sie schon: „Es spielt während des Zeiten Weltkriegs in Großbritannien, aber es gibt wieder Verbindungen zur Gegenwart.“ (dpa/tp)
Literaturangaben:
MORTON, KATE: Der verborgene Garten. Diana Verlag, München 2009. 640 S., 22,60 €.
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