BERLIN (BLK) – Der Schriftsteller Erich Loest („Nikolaikirche“) hat die Vorbildfunktion des gestorbenen russischen Autors Alexander Solschenizyn für kritische DDR-Schriftsteller hervorgehoben. Allerdings sei Solschenizyns Werk „so gewaltig, so groß und so umfassend kritisch“ gewesen, dass man sich kaum daran habe wirklich messen können, sagte der 82-jährige Loest am Montag (4. August 2008) im rbb-Kulturradio zum Tod Solschenizyns. „Wir sind alle schon mit viel kleineren Versuchen gescheitert.“ Loest, der die Werke Solschenizyns wie die meisten DDR-Bürger nur aus dem West-Radio kannte, lobte vor allem die literarische Qualität der Gulag-Berichte des Literaturnobelpreisträgers. (dpa/vol)