FREIBURG (BLK) - Die Berliner Schriftstellerin Kathrin Röggla und ihre französische Kollegin Maylis de Kerangal sind die ersten Trägerinnen des neu geschaffenen Franz-Hessel-Preises. Der mit jeweils 10 000 Euro dotierte deutsch-französische Literaturpreis soll den literarischen Dialog zwischen beiden Ländern vertiefen und Autoren fördern, die im jeweiligen Nachbarland noch unbekannt sind.
Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) und Frankreichs Kulturminister Frédéric Mitterand verliehen die Auszeichnung am Freitag als Schirmherrn im Rahmen des deutsch-französischen Ministerrats in Freiburg. Neumann betonte, der Preis unterstreiche den Stellenwert, den der kulturelle Dialog für beide Länder habe.
Die Auszeichnung wird von der Stiftung Genshagen und der Villa Gillet in Lyon von nun an jährlich verliehen. Namensgeber ist der Schriftsteller und Übersetzer Franz Hessel (1880-1941), der mit seinem Leben und Werk („Pariser Romanze“, „Spazieren in Berlin“) ein Mittler zwischen den Ländern und Kulturen war.
Preisträgerin Röggla wurde 1971 in Salzburg geboren und lebt seit langem in Berlin. Sie schreibt Theaterstücke, Hörspiele und Prosatexte. Die 1967 in Toulon geborene Kerangal hat vor zehn Jahren ihren ersten Roman veröffentlicht; es folgten weitere Romane und eine Novellensammlung. Mit ihrem jüngsten Buch „Naissance d'un pont“ sei der Autorin ein Roman gelungen, der zugleich aufrüttelnd und beeindruckend sei, befand die Jury. (StU/dpa)