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Evangelische Kirche prüft Herta Müllers Vorwürfe

Rumänische Kirchenvertreter in der Mangel

© Die Berliner Literaturkritik, 02.11.09

FRANKFURT/MAIN/HANNOVER (BLK) - Die Evangelische Kirche in Deutschland (EKD) will die Vorwürfe von Literaturnobelpreisträgerin Herta Müller prüfen. „Wir können derzeit noch keine Stellung abgeben, weil wir die Quelle selbst nicht kennen. Wir sind um eine Klärung bemüht“, sagte ein Sprecher der EKD am Montag der dpa. Die aus dem Banat stammende Rumänien-Deutsche hatte am Sonntag in ihrer Dankesrede für den Franz-Werfel-Menschenrechtspreis in der Frankfurter Paulskirche erklärt, sie und ihr damaliger Mann seien offenbar, auf rumänischen Druck, vom Deutschen Evangelischen Kirchentag 1989 ausgeladen worden.

Zum Beweis las Müller aus dem Protokoll eines Telefongesprächs zwischen rumänischen Kirchenvertretern und der Leitung des Deutschen Kirchentags, das ihr kürzlich anonym zugespielt worden sei. Es habe sie „erschüttert“, sagte die 56-Jährige. In dem Gespräch hatten die Rumänen vor einer „Einmischung in die inneren Angelegenheiten Rumäniens“ gewarnt und mit Konsequenzen gedroht. Müller sei damals kurzfristig ausgeladen worden - mit der „merkwürdigen Begründung“, sie und ihr Mann seien nicht evangelisch, sondern katholisch. Das Paar hätte den Angaben Müllers zufolge an einem Forum über die Zustände in der rumänischen Diktatur teilnehmen sollen. (dpa/ros/wer)


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