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Existiert eine Parallelwelt für X-Box und Playstation?

Andreas Rosenfelders „Digitale Paradiese“ informiert über Computerspiele

© Die Berliner Literaturkritik, 11.06.08

 

MÜNCHEN (BLK) – Es seien oft Binsenweisheiten, die Andreas Rosenfelder in „Digitale Paradiese“ dem Leser vermittle, beginnt Stefan Heidenreich seine Rezension für die „Süddeutsche Zeitung“ („SZ“). Den Leser müsse es eigentlich nicht geben, schreibt Heidenreich, der Autor berichte seltsam verkrampft von seinen eigenen Spielerfahrungen und gleite dabei von der Realität ab. Lebt jeder Playstation-Spieler in einer irrealen Welt, diese Frage stellt sich der Rezensent.

Rosenfelder habe seine aufgestellten Thesen nicht genau genug recherchiert, erklärt Heidenreich. Anstatt auf die Mechanismen des Spiels einzugehen, lege der Autor einen verkrampften Bildungswillen an den Tag. Schon Heinrich von Kleist, Karl Marx und Theodor Adorno hätten sich dem einen oder anderen Spiel hingegeben. Jedoch rege auch der bruchstückhafte Blick in die Geschichte nicht zu tieferen Gedanken an, urteilt Heidenreich, es handle sich dabei eher um literarische Verziehrungen. Der Autor „plündere“ die Klassiker der Geistesgeschichte, beachte jedoch nicht neuste Computerstudien, kritisiert der Rezensent.

Das Buch führe den Leser auf eine ermüdende Reise von Computerspiel zu Computerspiel. Dabei scheine die Reihenfolge der einzelnen Passagen eher willkürlich, schreibt Heidenreich. „Lückenhaftes Halbwissen mit Halbbildung angereichert“ erwarte den Leser bei der Lektüre von „Digitale Paradiese“. Man merke deutlich, dass der Autor selbst lange Zeit Spieler gewesen sei. Leider könne der Leser des Buches von diesem Erfahrungsschatz nicht profitieren, schreibt Heidenreich, es scheint als fehle das Passwort. (lea/wip)

Literaturangaben:
ROSENFELDER, ANDREAS: Digitale Paradiese. Von der schrecklichen Schönheit der Computerspiele. Verlag Kiepenheuer & Witsch, Köln 2008. 192 S., 8,95 €.

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