MÜNCHEN (BLK) – Die „Süddeutsche Zeitung“ bespricht das Buch „Die Bibel und ich“ von A. J. Jacobs. Sein zweites existenzielles Experiment nach der vollständigen Lektüre der „Encyclopedia Britannica“.
A. J. Jacobs hat den Versuch unternommen, ein Jahr lang konsequent nach allen Regeln der Bibel zu leben. 700 direkte Anweisungen an die Gläubigen hat der linksliberale Atheist bei seiner Recherche im Buch der Bücher ausfindig gemacht, darunter die Gebote, seinen Bart nicht zu stutzen und zweimal täglich die zehnsaitige Harfe zu spielen. Dabei geht es Jacobs jedoch nicht nur um einen spirituellen Selbstversuch, sondern auch darum, die Aufrichtigkeit vieler angeblich bibeltreuer Amerikaner zu hinterfragen.
Der Rezensent Johan Schloemann schreibt, es sei ein lustiges Buch, erfrischend, entwaffnend und aufschlussreich. Seine Atmosphäre sei von einer Toleranz geprägt, die das Recht auf Humor und Satire mit einschließe. Ohne Häme und Arroganz gehe der Autor den Weg neugierigen Nachvollzugs, was das Werk darüber hinaus auch sympathisch mache. (muc/dan)
Literaturangaben:
JACOBS, A. J.: Die Bibel und ich. Von einem, der auszog, das Buch der Bücher wörtlich zu nehmen. Aus dem Englischen übersetzt von Thomas Mohr. Ullstein, Berlin 2008. 418 S., 19,90 €.
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