HAMBURG/BERLIN (BLK) – Der amerikanische Schriftsteller Jonathan Franzen (49, „Die Korrekturen“) plant einen Roman, „in dem Deutschland eine wichtige Rolle spielt“. Er wisse „sogar schon recht genau, wie er aussehen soll“, sagte Franzen der „Zeit“. Deshalb reise er im April nach Berlin, wo er Gast der American Academy ist. Er spreche noch ausreichend gut Deutsch, um sich in Berlin auch sprachlich wohlzufühlen. „Was ich an Berlin liebe, ist insbesondere seine Leere, auch die Nähe zur Natur Brandenburgs, diese wundervollen Parks, die außer an Sonntagen menschenleer sind. Dort werde ich viele Stunden an den Teichen verbringen und Vögel beobachten.“ Franzens nächster Roman soll laut American Academy 2010 erscheinen.
In seinem Wohnort New York habe Franzen die Auswirkungen der Wirtschaftskrise täglich vor Augen. Die Stadt gleiche „einem Comic- Helden, der über die Klippe geschubst wurde, aber noch nicht aufgeprallt ist“. Barack Obama ist der erste Präsident in seinem Leben, zu dem der Autor einen persönlichen Zugang finden kann. „Der erste Präsident, von dem ich mir vorstellen kann, wie es ist, er zu sein. Ein offenbar hochintelligenter Mensch, ein wirklich guter Schriftsteller mit einem modernen Selbstbewusstsein, er hat all die Vorabendserien der 60er und 70er Jahre in seiner Kindheit gesehen, die Lachschleifen haben sich in sein Hirn gebrannt, wirklich, ich kann mich mit ihm identifizieren.“ (dpa/mon)